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Vorwort der Herausgeber.

Der zweite Band unserer Jahresberichte entspricht in seiner Anlage im Wesentlichen dem ersten, den die Kritik, insbesondere auch die ausländische, soweit sie uns bisher bekannt geworden ist, durchweg günstig aufgenommen hat. Neu hinzugekommen sind die bereits im Vorjahr verheißenen Berichte über die in polnischer und russischer Sprache erschienene Literatur zur deutschen Geschichte (§ 71--73), sowie ein Bericht über die mit der deutschen Geschichte eng verbundene belgisch-niederländische Geschichte des Mittelalters (§ 69) und ein Bericht über Arbeiten zur deutschen Geschichte in nordischen Sprachen (§ 70).

Freilich wird der Leser häufiger als im ersten Bande eine Vertröstung auf den nächsten Jahrgang finden. Der für den hier verfügbaren Raum allzu umfangreich geratene Bericht über die allgemeine Geistesgeschichte des Mittelalters (§ 41) wird voraussichtlich in der Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte und im Archiv für Kulturgeschichte erscheinen; wir wollen, um dieses wichtige und gerade heutzutage viel bearbeitete Gebiet nicht ganz zu übergehen, im nächsten Jahrgang einen Auszug bringen. Für die Berichterstattung über das Deutschtum im Ausland (§ 68) machte sich eine neue Gliederung des Stoffes nötig. Sowohl hier wie bei den andern ausstehenden Berichten glaubten wir, den Aufschub oder Ausfall eher verantworten zu können als eine weitere Verzögerung in dem Erscheinen dieses Bandes.

Daß es möglich geworden ist, den zweiten Band schon 10 Monate nach dem ersten herauszubringen, danken wir in erster Linie der hingebenden Arbeitsfreudigkeit der Fachgenossen, die sich uns für die Forschungsberichte zur Verfügung gestellt haben. Indem wir ihr Verdienst vor der Öffentlichkeit hervorheben, bitten wir sie zugleich herzlich und eindringlich, uns auch ferner treu zu bleiben und uns zu helfen, die Spanne zwischen Berichts- und Erscheinungsjahr allmählich noch weiter zu verkürzen.

In zweiter Linie richtet sich unser Dank an die Reichs- und Staatsbehörden und an die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, deren finanzielle Beihilfe wie im Vorjahr uns die Fortführung des Unternehmens ermöglicht hat; auch bei ihnen verbindet sich mit dem Dank die Bitte um weitere tatkräftige Unterstützung. Wir danken auch dem Verlage K. F. Koehler und seinem Leiter Herrn Dr. von Hase dafür, daß der rasche Druck unsere auf eine schnelle Berichterstattung gerichteten Bestrebungen wirkungsvoll unterstützt hat.

Endlich erneuern wir sehr lebhaft und nicht ohne Bedauern über den geringen Erfolg, den unser Appell im Vorwort des ersten Bandes gefunden hat, die dringende Bitte an die Verleger historischer Literatur und die Verfasser von Zeitschriftenartikeln um Zusendung von Rezensionsexemplaren, ohne die unsere Mitarbeiter auf die Dauer kaum zu einer vollständigen Besprechung der wichtigen Literatur imstande sein werden.

Berlin, im November 1928.
Albert Brackmann.    Fritz Hartung.