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Vorwort der Herausgeber.

Seit dem Erscheinen des 2. Bandes der Jahresberichte sind wiederum einige und diesmal sehr eingehende Besprechungen veröffentlicht worden, von denen wir besonders die von Paul Herre in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft Bd. 86 S. 344--351 und F. Lautenschlager in der Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF. Bd. 43 S. 138--148 nennen. Die sehr beachtenswerten Anregungen, die sie geben, werden in den künftigen Bänden nach Möglichkeit verwertet werden; insbesondere werden wir auf die auch von uns schon vor dem Erscheinen jener Besprechungen in Aussicht genommene größere Übereinstimmung in der äußeren Gliederung von Bibliographie und Forschungsberichten, die Vermeidung von Doppelbesprechungen und die Ausschaltung der Literatur von überwiegend lokalem Interesse bedacht sein.

Inzwischen waren wir lebhaft um die weitere Ausgestaltung des Inhaltes bemüht. Der vorliegende Band bietet z. B. einen Abschnitt über Münzgeschichte. Die im vorigen Jahre in Aussicht gestellte neue Gliederung des Materials zur Geschichte des Deutschtums im Auslande konnte, z. T. mit Hilfe von Berichterstattern, die im Auslande wohnen, durchgeführt werden, und wir beabsichtigen, gerade dieses Kapitel noch weiter auszugestalten, da es für die Geschichte des neuen Deutschlands von besonderer Bedeutung geworden ist. In den nächsten Band soll ferner ein besonderes Referat über Zeitungsgeschichte aufgenommen werden, das Herr Professor Dovifat, der Leiter des »Deutschen Instituts für Zeitungskunde« übernommen hat.

Für die Arbeit an diesem 2. Bande haben wir wiederum in erster Linie den alten Mitarbeitern zu danken, die dem Unternehmen treu geblieben sind und z. T. unter schwierigen Arbeitsverhältnissen und unter Zurückstellung anderer Verpflichtungen ihre Aufgabe durchgeführt haben, so daß auch dieser Band nur wenige Lücken aufweist. Zugleich begrüßen wir mehrere neue Mitarbeiter in unserem Kreise; wir verbinden damit den Ausdruck unserer ganz besonderen Freude darüber, daß sie alle sich mit uns in der Überzeugung von der Notwendigkeit und Nützlichkeit unserer Arbeit für die Wissenschaft zusammengefunden haben. Das gibt uns die zuversichtliche Hoffnung, auch die Spanne zwischen Berichts- und Erscheinungsjahr unserem schon im Vorjahre geäußerten Wunsche gemäß allmählich verkürzen zu können. Wir freuen uns auch, neben Herrn Staatsarchivrat Dr. Loewe, dem unermüdlichen geschäftsführenden Redakteur der Jahresberichte, in Herrn Dr. P. Sattler, Bibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek, einen neuen Mitarbeiter für die Redaktion gewonnen zu haben; wir danken Herrn Generaldirektor Dr. Krüß, daß er uns diese Hilfskraft zur Verfügung gestellt hat, in der von uns von Anfang an geteilten Erkenntnis von der Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Bibliothek und Jahresberichten. In diesem Zusammenhang dürfen wir

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auch dankbar der wertvollen Hilfe gedenken, die uns die Deutsche Bücherei in Leipzig durch Übersendung ihres Zettelmaterials über die in Deutschland erschienene Literatur geleistet hat.

Unser Dank gilt selbstverständlich und in ganz besonderem Maße auch den Reichs- und Staatsbehörden und der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die uns auch in diesem Jahre die Fortführung unseres Unternehmens ermöglicht haben. Ohne ihre tatkräftige Hilfe, die wir in diesen schwierigen Zeiten der Finanznot besonders dankbar empfinden, wäre unsere Aufgabe ebenso wenig zu erfüllen wie ohne die verständnisvolle Mitarbeit des Verlages K. F. Koehler und seines stets hilfsbereiten Leiters Herrn Dr. von Hase. Hoffentlich werden nun allmählich auch die Verleger historischer Literatur und die Verfasser von Zeitschriftenartikeln unserer wiederholt ausgesprochenen Bitte um Zusendung von Rezensionsexemplaren mehr entsprechen, als es bisher geschehen ist.

Berlin, im Dezember 1929.
Albert Brackmann.    Fritz Hartung.