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Vorwort der Herausgeber

In dem Jahr, das seit Erscheinen des 5. Bandes der Jahresberichte verflossen ist, hat ein schwerer Verlust unser Unternehmen betroffen. Am 2. Aug. ist Geh. Hofrat Dr. Siegismund gestorben. Er hat unserer Gesellschaft seit ihrer Gründung als tätiges Mitglied des Kuratoriums und als Rechnungsprüfer angehört, hat uns stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden und sein Interesse an den Jahresberichten auch im Verlagsausschuß der Notgemeinschaft stets bewiesen. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Daß wir auch in diesem Jahre, in dem die finanziellen Schwierigkeiten noch gewachsen sind, rechtzeitig einen neuen Band herausbringen können, verdanken wir wie bisher der Unterstützung des Reichsministeriums des Innern, des preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. In diesen Dank schließen wir auch wie in den früheren Jahren die Leitung der Preußischen Staatsbibliothek und den Verlag K. F. Koehler ein, deren Unterstützung wir mit Freude gedenken. Wir gedenken auch dankbar der wertvollen Hilfe, die uns die Deutsche Bücherei in Leipzig wie in den letzten beiden Jahren durch Übersendung ihres Zettelmaterials über die in Deutschland erschienene Literatur geleistet hat.

Ganz besonderen Anspruch auf unseren Dank haben sich aber unsere Mitarbeiter erworben, die nicht allein materielle Opfer im Interesse des Fortbestehens unserer Forschungsberichte auf sich genommen, sondern sich auch der notwendig gewordenen Beschränkung des Umfangs willig angepaßt haben. Es ist im wesentlichen ihr Verdienst, wenn es möglich geworden ist, 156 Seiten des Textes einzusparen. Denn die Verringerung des Umfangs ist nicht etwa durch Weglassungen erzielt worden. Wohl weist auch dieser Jahrgang einige Lücken, zumal im Abschnitt Geistesgeschichte auf, aber dafür ist es gelungen, einige im Vorjahr gebliebene Lücken, vor allem die seit 1928 in der Berichterstattung über die evangelische Kirchengeschichte bestehende zu schließen.

Im äußeren Aufbau haben wir kaum etwas geändert. Nur die § § 35 und 36 sind im Interesse strafferer Zusammenfassung zusammengelegt worden. Auch ist der Arbeitsbereich des bisherigen § 69 (jetzt 68) neu abgegrenzt worden und umfaßt jetzt Niederlothringen, Flandern und das burgundische Reich bis 1477; die Bearbeitung hat Dr. H. Sproemberg-Berlin mit dankenswerter Unterstützung des Herrn Professor Ganshof-Gent übernommen.

Wie wir bereits im Vorwort des letzten Bandes mitgeteilt haben, erscheinen die Jahresberichte seit diesem Jahre in zwei Teilen; der bibliographische Teil konnte bereits im Juni ausgegeben werden.

Brackmann    Hartung