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Vorwort der Herausgeber

Den 8. Band können wir der Öffentlichkeit in dem Bewußtsein übergeben, daß wir trotz mancher Schwierigkeiten alle im Vorwort des vorigen Jahrganges angesagten Versprechungen erfüllen konnten. Vier Berichte sind neu aufgenommen worden. Nachdem die Bedenken, die gegen eine Berücksichtigung der allerneuesten Geschichte in früheren Jahren sprachen, durch die jüngste Entwicklung zerstreut sind, konnten wir die zeitliche Grenze unseres Forschungsgebietes bis an das Jahr 1933 heranrücken. Die umfassende Bedeutung, die der Rassenkunde in der Gegenwart zukommt, haben wir durch die Aufnahme eines eigenen Berichts über diesen Gegenstand gewürdigt, wir hoffen, damit an unserem Teil dazu beizutragen, daß die deutsche Geschichtswissenschaft in Zukunft sich in verstärktem Maß um dieses ursprünglich rein naturwissenschaftliche Sachgebiet bekümmern wird. Eine andere Erweiterung stellen die beiden Berichte dar, die den geschichtlichen Fragen der Ost- und Westgrenzen gewidmet sind. Diese Grenzfragen haben eine so umfangreiche Literatur veranlaßt, daß der deutsche Historiker nicht achtlos an ihr vorübergehen darf. Wir gedenken dabei der wertvollen Hilfe, die unser Mitarbeiter, der die Länder an der deutschen Westgrenze zu bearbeiten hat, in jenen Nachbarländern gefunden hat.

Es war nicht zu vermeiden, daß durch die Aufnahme dieser neuen Abschnitte auch eine Erweiterung des Umfangs eintrat. Da das außerordentlich angeschwollene historisch-politische Schrifttum des Jahres 1932 eine Verringerung auf anderen Gebieten nicht zuließ, haben wir uns, um den Umfang nicht noch mehr anschwellen zu lassen, entschließen müssen, das Sachregister diesmal ausfallen zu lassen. Da das Sachregister bisher nur die Bibliographie und auch diese nur nach dem einschränkenden Prinzip des »weiten« Stichworts berücksichtigte, die Forschungsberichte und die zahlreichen nur in ihnen verzeichneten Berichte dagegen nicht erfaßte, glauben wir den Fortfall des Sachregisters vor unseren Lesern verantworten zu können. Ein Sachregister, das den gesamten Stoff der Jahresberichte nach dem »engsten« Stichwort ausschöpft, bleibt eine Forderung für die Zukunft; doch wird diese nur durch eine erhebliche Erweiterung des Umfangs und eine Verzögerung des Erscheinens erkauft werden können.

Auch in diesem Jahrgang sind leider einige Berichte ausgefallen. Wir freuen uns aber, daß ihre Anzahl nicht größer ist als in den Vorjahren, und sprechen dabei im besonderen die Hoffnung aus, daß sich der Zusatz zum Bericht Österreich »Siehe nächsten Jahresbericht« nicht wiederholen möge.

Wie bereits angekündigt, haben wir mit diesem Band eine andere Stoffverteilung aufgenommen. Sie unterscheidet sich von der früheren im wesent-

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lichen dadurch, daß wir einige Gebiete, wie z. B. Bevölkerungsgeschichte, Siedlungsgeschichte und Volkskunde aus der Verlegenheitsabteilung A (Allgemeines und Hilfswissenschaften) als selbständige Zweige des geschichtlichen Lebens neben Recht, Kirche und Wirtschaft gestellt haben.

Wir können diesen Band nicht herausgehen lassen, ohne aufs Neue unseren zahlreichen Helfern unseren besten Dank zu sagen. Je größer und bedeutungsvoller unsere Aufgaben geworden sind, um so mehr haben wir denen zu danken, die unsere Arbeit auch in diesem Jahre wieder ermöglicht haben, der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, Herrn Generaldirektor Krüss von der Staatsbibliothek und vor allem Herrn Ministerialrat Dr. Donnevert, der unserem Unternehmen Jahre hindurch eine weit über die engeren Amtspflichten hinausgehende Förderung hat angedeihen lassen.

Zahlreiche Stellen haben uns durch Überlassung von Arbeitsmaterial geholfen. Besonderen Dank schulden wir der Deutschen Bücherei in Leipzig, insbesondere ihrem wissenschaftlichen Hilfsarbeiter Herrn Dr. H. Kunze, für die Sammlung des deutschsprachigen Titelmaterials und der Weltkriegsbücherei in Stuttgart, die seit Jahren unserem Mitarbeiter das anders kaum zu beschaffende Material zur Weltkriegsliteratur zur Verfügung gestellt hat. Es ist uns ein Bedürfnis, auch an dieser Stelle der stillen, aber bedeutungsvollen Hilfe dankbar zu gedenken. Das Verfasserregister hat Herr Dr. Ladendorf bearbeitet.

Unsere Mitarbeiter haben in einer bewegten Zeit und unter erschwerten Arbeitsbedingungen ihre Arbeitskraft in den Dienst unseres Unternehmens gestellt. Ihnen und dem Leiter des Verlages K. F. Koehler, Herrn Dr. Hermann von Hase, haben wir es zu verdanken, daß dieser Band nur zehn Monate nach dem Erscheinen des vorigen abgeschlossen werden konnte. Wir haben daher die Zuversicht, daß wir mit solcher Hilfe und tatkräftigen Mitarbeit die Jahresberichte auch in Zukunft rechtzeitig und im bisherigen Umfang erscheinen lassen können.

Brackmann    Hartung