III. Gesamtdarstellungen.Erfreulich unter den
ernsthaften heimatgeschichtlichen Arbeiten und für solche nach Vorbedingungen und Methode ein glückliches
Vorbild ist H. Pröves (
312) »Wathlingen«, das ganz aus den Quellen in stetem Streben nach
Fühlung mit der allgemeinen Forschung und doch volkstümlich geschrieben ist. -- Wie hier, so werden auch von
J. Baldus (
308) die Ergebnisse eigener Studien in volkstümlicher Durchdringung und
Formung des Stoffes zur Belebung der Heimatkunde mitgeteilt. Dieses Werk ist als eine Art geschichtlicher Wegweiser
gedacht. Auch in D. Kohls (
317) »Geschichte des Oldenburger Landes« sind die historischen
Tatsachen in kritischer Wissenschaft kurz zusammengedrängt und flüssig zur Darstellung gebracht. -- Eine
reiche Literatur ist zur Landeskunde Ostfrieslands zu verzeichnen. Auf Grund wissenschaftlicher Studien gibt H.
Reimers (
313) ein Gesamtbild der ostfriesischen Landesgeschichte, das lange ersehnt
wurde, den volkstümlichen Lesern, an die sich das Buch in erster Linie wendet, wie den Fachgenossen, die hier
wissenschaftlich begründete eigene Stellungnahme vorfinden. Leider mußten Quellen- und Literaturnachweise
fehlen. -- In gleich ansprechender Form liefert Reimers (
314) Beiträge zur Geschichte von »Altaurich« und behandelt
darin die Märkte, die »negen Logen« und die Bürgermeister der Stadt. -- F. Ritter
(
572) stellt nach einem kurzen Lebensabriß des Schlesiers Werner, der
für kurze Zeit als Festungsingenieur in Ostfriesland war, sechs Städteansichten zusammen. -- G.
Sello (
518) betrachtet nach kritischer Übersicht über die Anfänge und
Formen des vom Auricher Upstalsboom
S.518 den Namen führenden Friesenbundes, die topographische Beschaffenheit dieser merkwürdigen Örtlichkeit und beschäftigt sich zum Schluß noch einmal mit der Lage des Upstalsbooms im weiteren Sinne, in ihrer Beziehung zur politischen Geographie Frieslands. Von den Miszellen Sellos ( 569, 571) zu früheren Aufsätzen des Emder Jahrbuches interessiert besonders die erste, die zeigt, »wie in betreff der älteren Zustände des Jeverlandes der sonst ganz wohl orientierte Verfasser die an den nicht unrichtig skizzierten tatsächlichen Vorgängen beteiligten Personen wunderlich durcheinanderwirft und miteinander verwechselt«. |
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