VI. Wirtschaftsgeschichte.Hier gilt dasselbe wie im
vorhergehenden Abschnitt, es ist viel Wirtschaftsgeschichte in den ortsgeschichtlichen Arbeiten enthalten. Die rein
wirtschaftsgeschichtlichen Arbeiten sind zudem sämtlich ortsgeschichtlich orientiert, allgemeine Darstellungen auf
diesem Gebiete fehlen. Das wertvollste Werk ist ohne Zweifel die erschöpfende Darstellung der Leipziger
Handelsgeschichte durch E. Kroker (
1751). Naturgemäß steht die Geschichte der Leipziger Messe im
Mittelpunkt des Werkes, jedoch ohne daß es sich darin erschöpft; zugleich ist damit ein gut Stück
allgemeiner deutscher Wirtschaftsgeschichte gegeben. Die ganz eigenartige, pietistisch fundierte Wirtschaftsauffassung
des Herrnhutertums geben die Arbeiten von O. Uttendörfer (
2938) und H. Hammer (
1930) mit intimster Sachkenntnis wieder. Religiösen Motiven entsprang
auch die Gründung Johanngeorgenstadts; den unsagbar harten Existenzkampf dieser Exulantenschöpfung hat H.
Semmig (
1928) auf Grund eingehenden Aktenstudiums für die Zeit von der
Gründung bis zum großen Brand dargestellt; leider ist die Stadt auch heute noch so arm, daß sie die
Drucklegung der Arbeit nicht finanzieren kann. Ein erfreuliches Bild wirtschaftlichen Aufstiegs bieten die kleine Skizze
Buhles (
1931) und der Jubiläumskalender über die 200 Jahre Geschichte der
Lauchhammerwerke (200 Jahre Lauchhammer 1725--1925. Berl.,
S.545 Linke-Hofmann-Lauchhammer A.-G. 13 u. 53 Bl.). W. H. Schmolke ( 1929a) zeigt die Bedeutung des Handwerks für eine sächsische Kleinstadt, die mit dem Niedergang der Handwerksherrlichkeit selber zur heutigen Bedeutungslosigkeit herabgesunken ist. |
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