III. Siedlung, Wirtschaft, Verwaltung.

In sehr verdienstlicher Weise hat Martin Schneider aus den Amtshandelbüchern von Eisenberg und der nicht unbedeutenden Literatur die Nachrichten über 30 Wüstungen zusammengestellt und auf Grund eigener guter Ortskenntnis erörtert. Ein Drittel davon kann dem Bruderkriege zugeschrieben werden, der Rest wohl mehr wirtschaftlichen Ursachen. (Mitt. d. Gesch. Ver. Eisenberg, 36, S. 14--40; 37, S. 5--45.) -- Eine in Sachsen bereits durch mehrere wertvolle Arbeiten vertretene, in Thüringen aber nur wenig gepflegte Art der Einzelforschung, die Ämterbeschreibung, ist durch Max Hoffmann ( 1627) eingeführt worden mit einer quellenmäßig im allgemeinen wohlbegründeten Arbeit über das wichtige Amt Saalfeld nach dessen Übergang von Schwarzburg zu Meißen 1389 bis Ende des 15. Jahrhunderts. Die verschiedenen Seiten der Amtsverwaltung werden vorgeführt; in einzelnen Punkten bleiben noch Unklarheiten, woran nicht immer die Quellen Schuld haben. -- Umfassend behandelt Hermann Meyer ( 1844a) die Gewinnung nutzbarer Erze auf dem Thüringerwald, von deren sechs Zweigen die Eisen- und Manganindustrien noch blühen, während Gold, Kupfer- und Silbererz, Kobalt, Alraun und Vitriol in der Hauptsache nur noch geschichtliche Bedeutung für das Land haben. Leider hat der Verfasser die in Betracht kommende Literatur nicht genügend ausgeschöpft, infolgedessen sind seine Angaben über ältere Vorkommnisse wenig zu gebrauchen. Schätzenswert sind aber seine Mitteilungen aus neueren Akten des Saalfelder Bergamtes und einiger Werke. -- Eine kurzgefaßte, auf umfangreichem Schrifttum und eigenen Studien beruhende Geschichte des für Thüringen vom frühen Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert hochwichtigen Waidbaus und des darauf beruhenden Handels gibt E. Wagner (Beiheft 2 zu Thür. Bauernspiegel, 29 S.). Ähnlich schildert August Elsässer den für manche Teile des Landes bedeutsamen Olitäten- und Balsamhandel (Kreuz und quer durch Thür. II, 4, S. 97--120).