a) Ordens- und Klostergeschichte.

W. Dersch ( 2090) berichtet über die seit dem Erscheinen seines hessischen Klosterbuches [1915] herausgekommene Literatur zur Geschichte der wetterauer und niederhessischen Gruppe der Prämonstratenser-Niederlassungen. Seitdem


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das Archiv der Prämonstratenserstifter Ober- und Niederilbenstadt im Jahre 1921 in das Staatsarchiv in Darmstadt überführt ist, ist es erst der wissenschaftlichen Benutzung zugänglich geworden. -- L. Clemm ( 2093) hat die dankbare Aufgabe auf sich genommen, die Urkunden dieses Archivs in sorgfältig gearbeiteten Regesten zu veröffentlichen, und hat bisher mit 439 Nummern das Jahr 1449 erreicht. Den Regesten, die er aus den Beständen fremder Archive ergänzt hat, ist eine kurze Archivgeschichte vorangeschickt. Daneben hat sich L. Kraft die Durchforschung des Aktenarchivs angelegen sein lassen, als deren Frucht er einen Vortrag ( 2092) über die Leidenstage des Stifts und der späteren Abtei in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts sowie bau- und kunstgeschichtliche Studien ( 2094) veröffentlicht hat. Auf Grund der Bauakten des Stifts behandelt er hier die nach dem Dreißigjährigen Kriege einsetzende lebhafte Bautätigkeit der Abtei, die zunächst der Heilung der Kriegsschäden diente, aber auch wesentliche Neuschöpfungen hervorbrachte, deren Ausführung vorzüglich in der Hand Frankfurter Handwerker und Künstler lag. Die Hauptepoche fiel in die Zeit des Abtes Andreas Brandt (1681--1725), sein Bauberater war der Konverse Abraham Spohrer († 1715), der in dem Zisterzienserpater Bernardus Kirnde aus Eberbach einen Nachfolger erhielt.


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