III. Quellen und Darstellungen nach der Reihenfolge der Ereignisse.

Das von Hoppeler ( 1815) mit Sorgfalt veröffentlichte Steuerregister für die Zürcher Geistlichkeit hängt mit dem Ausbau der Türme des Großmünsters von 1487--1492 zusammen. Büchi ( 930) hat mit dem 2. Bande der Briefe und Akten des Kardinals Schiner, der die Zeit von 1516--1527 umfaßt, das auf weitschichtigen Vorarbeiten beruhende Werk abgeschlossen. Die Vorrede gibt Aufschluß über andere, sich anschließende Veröffentlichungen, über die Beschaffenheit und Bearbeitung der Originale und die ganze Anlage des Werkes.


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Schlumpf ( 830) entscheidet sich in der Frage, ob der Ungarneinfall in St. Gallen und der Märtyrertod der heiligen Wiborada ins Jahr 925 oder 926 gehören, mit Nachdruck für 926. --Meyer ( 541), dem Pometta zustimmt, beweist hauptsächlich mit Hilfe einer von ihm entdeckten Urkunde von 1286, daß die Walser in Rheinwald aus dem Pomat und nicht aus dem Oberwalis stammen und vom Süden her über den Bernhardin und nicht nach der gangbaren Ansicht über die Furka und Oberalp in ihre bündnerischen Wohnsitze gelangt sind, und zwar nicht lange vor 1277. Verschiedene Bestimmungen des ihnen damals von dem Freiherrn Walter v. Vaz gewährten Freiheitsbriefes, wie überhaupt die zwischen diesen beiden Parteien erkennbaren Beziehungen finden hier eine ausführliche und zweifellos richtigere Erklärung. Die Urkunde von 1286 und eine andere, bisher ebenfalls unbekannte von 1253, die die deutsche Kolonie Bosco betrifft, sind im Anhang abgedruckt. -- Stehlin ( 886) erkennt in dem Sempacherbrief ganz abweichend von der gewöhnlichen Auffassung »einen staatsrechtlichen Vertrag zur Unterbindung selbständiger Kriegseröffnungen seitens einzelner Bundesmitglieder«, dessen Entstehung daher auch gar nicht mit der berühmten Schlacht, sondern mit den Vorgängen zusammenhängt, die die Annäherung der Habsburger an Zürich im Jahre 1392, die Gegenanstrengungen der Eidgenossen und deren zwiespältige politische Haltung gegenüber Österreich mit sich brachten. -- Das Ergebnis der Untersuchung von Kind ( 905) über das Verhältnis der acht Gerichte zu Österreich überrascht, indem die bislang geltende Anschauung, die acht Gerichte seien das bedauernswerte Opfer der auf die Vernichtung ihrer Selbständigkeit und ihrer Freiheiten hinarbeitenden österreichischen Regierung gewesen, geradezu in das Gegenteil gewendet wird durch den Nachweis, daß vielmehr die acht Gerichte es waren, die hundert Jahre lang beständig gegen die österreichische Hoheit ankämpften. --Meyer ( 905a) schildert den Lebenslauf des um seine Vaterstadt so verdienten Bürgermeisters Jakob Meyer zum Hirzen (1473--1541), dessen Tätigkeit durch seine Mitwirkung bei der Wiederherstellung der Universität und an den Unionsbestrebungen der Protestanten, wobei er auch mit Luther in brieflichen Verkehr kam, über Basel hinausging. Er war auch ein Gönner von Hans Holbein, auf dessen Darmstädter Madonna jedoch trotz allen gegenteiligen Behauptungen nicht er mit seiner Familie abgebildet ist, sondern sein Namensvetter Meyer zum Hasen.


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