VI. Kirchengeschichte.

M. Besson, Le premier fondateur de Romainmotier (Zt. schweiz. Kirchengesch. 19, 60--62), widerlegt die Ansicht, daß dieses Kloster nicht vom hl. Romanus um 450, sondern erst um 630 durch den Herzog Chramelenus gegründet worden sei. --Martin ( 2159) rückt, ausgehend von einer kritischen Prüfung der erst vor kurzem entdeckten Passio Placidi und mit Verwertung anderer hagiographischer Quellen, die Frage der Gründung von Disentis, deren gewöhnlichen Ansatz 614 er ablehnt, in den Vordergrund, ohne, wie er selbst bemerkt, dabei zu abschließenden Ergebnissen zu kommen. -- Schüle ( 2071) gibt einen Überblick über die Lokalisierung der Verenalegende und die Geschichte der seit 881 nachweisbaren, 1279 in ein Chorherrenstift verwandelten Abtei Zurzach bis zur Aufhebung des Stifts 1876. Sulzberger ( 2070) berichtet über die 1921 geglückte Auffindung der seit 1753 verschollenen Gräber der Stifter des Klosters Allerheiligen. --Lütolf erörtert in der einen Untersuchung ( 2067) an Hand einer fast erdrückenden Menge von Urkundenauszügen die grundherrlichen Verhältnisse des Stifts Beromünster, in der zweiten ( 2066) die Verordnungen über gottesdienstliche Verrichtungen, Führung der Jahrzeitbücher und Urbarien, Wahl des Propstes, der Chorherren und Kapläne, das Vogtgericht, die Stellung der Leibeigenen u. a. m. --Schnyder ( 543) kommt in seiner, besonders in methodologischer Hinsicht beachtenswerten Arbeit über die Bevölkerung der Stadt und Landschaft Zürich, in der ein sehr umfangreiches gedrucktes und ungedrucktes Material verwertet ist, im dritten Abschnitt, der die Ergebnisse für die Stadt, deren Vororte und die Landschaft enthält, zu Zahlen, die in hohem Grade zuverlässig und glaubwürdig erscheinen. Der Abhandlung, die man einfacher und ohne die allzu vielen Fremdwörter geschrieben


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haben möchte, sind einige Tabellen und eine die Bevölkerungsdichte von 1467 gut veranschaulichende Karte beigegeben. -- Die von Müller ( 2065) geschilderten Beziehungen gewinnen eine mehr als örtliche Bedeutung dadurch, daß die Stadt Zug bis tief ins 14. Jahrhundert den Habsburgern gehörte und Mitglieder des dieser Dynastie anhängenden Adels Gründer und Gönner des Klosters Kappel waren. -- Der von dem 6. Bande des großen Quellenwerkes über das Basler Konzil ( 2033) vorliegende 1. Halbband schließt mit den Protokollen vom Dezember 1436 bis Dezember 1439 an den 4. Band an. -- E. A. Stückelberg, Die Totenschilde der Kartäuserkirche in Basel (Basler Zt. f. G. u. Alt.kde. 23, 281--297), gibt mit Verweisen auf die ältere Literatur kurze Beschreibungen zu den Abbildungen der Schilder, von denen die meisten (10 von 16) sich auf die während des Konzils verstorbenen fremden Prälaten beziehen. Über einen von ihnen, Sueder Culenborg, Bischof von Utrecht, macht G. Wyss (ebenda, S. 296, 297) einige Mitteilungen in bezug auf seine Wahl und seine Stellung zum Konzil.


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