III. Einzelheiten aus der Zeit der Gegenreformation.

Gertr. Müller ( 1029) setzt ihre ansprechende Darstellung des Wirkens des Kurfürsten Jakobs III. von Trier fort. Hatte sie im ersten Teil ihrer Arbeit seine Verwaltungs- und seine Reformtätigkeit innerhalb seines Erzstifts geschildert, so zeigt sie nun, wie seine äußere Politik darauf ausging, das im Erzstift Geschaffene zu sichern durch Anschluß an Spanien als stärkste katholische Macht, durch die Förderung eines Zusammenschlusses der katholischen Stände, durch Kampf gegen die Freistellungsbewegung und Sorge für eine katholische Nachfolge in Köln. Einen streng katholischen Standpunkt vertrat Jakob auch bei dem Versuch auf dem Kölner Pazifikationstag von 1579, den Streit zwischen Philipp II. und den Generalstaaten beizulegen. An der Erhaltung Kurtriers bei der katholischen Kirche hat Jakob einen Hauptanteil.

Schellhass ( 2106) behandelt die Tätigkeit des Franziskanerobservanten Johannes Nasus in Bayern und Tirol während der Jahre 1571 bis 1580, schildert die Schwierigkeiten, die sich seiner Reformtätigkeit entgegenstellten, den Gegensatz zwischen ihm und dem spanischen Observanten Michael Alvarez, die warme Unterstützung, die er bei Erzherzog Ferdinand fand, und die schließliche Rechtfertigung seines Wirkens, die in der Errichtung einer besonderen Ordensprovinz Tirol gelegen war.


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Als Übergang zur Literatur über die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges sei die Arbeit von Paul ( 1032) erwähnt. Sie zeigt, daß die Habsburger schon seit den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts versuchten, Schweden für ein Bündnis gegen die Niederlande und gegen Dänemark zu gewinnen, und dabei bei König Johann und bei dem Kronprinzen Sigismund ein gewisses Entgegenkommen fanden. Nachdem dieser dann König von Polen geworden war, dachte man daran, ihn in seinem Kampfe um Schweden zu unterstützen. Für die deutsche Geschichte haben diese Dinge nur insofern Bedeutung, als man ähnlich wie später bei den bekannten maritimen Plänen der Habsburger in den zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts die Mitwirkung der Hansastädte zu gewinnen suchte.


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