I. Quellenkunde.

Wie im Vorjahre bietet die »Altpreußische Bibliographie«, die Ernst Wermke für die »Historische Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung« bearbeitet hat, eine erschöpfende Übersicht über die Fülle der Einzelschriften und Abhandlungen, die im Jahre 1926 zur Landeskunde des alten Ordenslandes erschienen sind ( 38). Außer den Werken, die der »Geschichte« gewidmet sind, wurden auch naturwissenschaftliche Werke zur Meteorologie, Hydrographie, Geologie, Botanik und Zoologie berücksichtigt, soweit sie zur Kenntnis des Landes wesentliches beitragen. Nicht weniger ausführlich ist jene Abteilung der Übersicht gehalten, die einzelnen Personen und Familien gewidmet ist. Sie umfaßt auch Biographien und Ausführungen über gebürtige Ost- und Westpreußen, wie Corinth, Halbe, Herder, E. Th. A. Hoffmann, Kant, Schopenhauer, selbst wenn der Inhalt jener Arbeiten über den engeren Bereich der Landesgeschichte hinausgeht. Ob diese Maßnahme zweckmäßig ist, wird wohl erst die Zukunft erweisen. Dagegen dürfte es sich empfehlen, schon jetzt die Gliederung der Bibliographie in »Landeskunde«, »Geschichte«, »Wirtschaftliches und Geistiges Leben« zu verlassen, da diese Gebiete sich mehrfach überschneiden. Sie wäre zu ersetzen durch die Gruppen: »Landschaft« (= »Natur«), »Bevölkerungsgeschichte«, zu der auch die Geschichte


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einzelner Personen und Familien zu rechnen ist, »Politische Geschichte«, »Wirtschaftsgeschichte« und »Geschichte der geistigen Kultur«. Die Literatur zur Quellenkunde wäre unmittelbar nach der Erwähnung der Zeitschriften usw. zu behandeln. Einen sehr brauchbaren Überblick über die handschriftlichen Chroniken zur preußischen Geschichte bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts im Besitz der Danziger Stadtbibliothek gewährt F. Schwarz in einem Hefte der »Kleinen Führer der Stadtbibliothek Danzig« ( 163). Seine knappen Angaben bieten wertvolle Anhaltspunkte auch den Forschern, denen der ältere, mehrbändige Katalog der Stadtbibliothek von Bertling und Günther zur Verfügung steht. Eine der wertvollsten Chroniken dieser Art »Das Handbüchlein Danziger Geschichte«, das 1594 durch Jacob Rhode in Danzig gedruckt wurde, ist durch Schwarz gleichzeitig herausgegeben ( 326). Sie geht auf eine ältere Vorlage zurück, deren erster, bisher bekannter Druck aus dem Jahre 1577 stammt und enthält wichtige Angaben, vornehmlich zur Baugeschichte Danzigs.


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