IV. Die allgemeine Geschichte in chronologischer Darstellung

wird durch zwei Schriftstücke eingeleitet, die H. Reimers ( 1030) aus dem Staatsarchiv Wiesbaden veröffentlicht. Sie beziehen sich auf Emder Ereignisse, die in ihren Folgen für das ganze Land von Bedeutung geworden sind und deren einheimische Überlieferung eine Ergänzung durch auswärtige Quellen willkommen erscheinen läßt. Beide sind wichtige Zeugnisse zur Vorgeschichte und Geschichte der Emder Revolution von 1595 und vermutlich von Geldenhauer verfaßt. -- H. Schmidt ( 1051) liefert die Fortsetzung des im Jahre 1895 in der »Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen« erschienenen ersten Teiles, welcher die Anfangszeit des Krieges in den Jahren 1625--1626 behandelte. Den Schluß bilden 15 Aktenstücke als Beilagen. -- P. Sattler ( 1194) berichtet »aus dem Nachlaß eines politischen Gefangenen«, des Göttinger Revolutionärs Georg Seidensticker (1797--1862), der wegen seiner Teilnahme an dem Aufruhr im Januar 1831 zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt und 1845 zur Verbannung nach Amerika begnadigt wurde. -- F. Sievers' ( 1202) Arbeit, die sich überwiegend auf ungedrucktes, im Staatsarchiv zu Hannover liegendes Material stützt, behandelt einleitend die hannoversche Politik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Vorgeschichte der schleswig-holsteinischen Frage. Dann folgen der Beginn des Krieges, die militärischen Maßnahmen zu Lande und zu Wasser, die Stellungnahme Hannovers und die Ratifikation des Waffenstillstandes. In besonderen Kapiteln sind die Jahre 1848 bis 1849 und 1849--1851 behandelt. -- M. Warschauer ( 1224) bietet einen Ausschnitt aus der Biographie Johann Hermann Detmolds, des bekannten Vorkämpfers der Opposition im hannoverschen Verfassungskampfe der Jahre 1838 bis 1848. Von dieser politischen Tätigkeit, nicht von seiner Eigenschaft als Abgeordneter zur deutschen Nationalversammlung im Jahre 1848, berichtet der Verfasser und baut seine Arbeit auf dem bisher unveröffentlichten und zum größten Teil unverwerteten Briefwechsel Detmolds mit Stüve der Jahre 1838 bis 1847 auf. -- B. Krusch ( 1225) gibt eine Skizze von dem Leben des Königs Ernst August von Hannover aus dessen Briefen an den Viscount Strangford, seinen intimen Freund, die einen so frischen und unmittelbaren Einblick in die Gedankenwelt dieses regen Geistes bieten, und würdigt ihre Bedeutung für das Verständnis der hannoverschen Politik. -- W. Mommsen ( 1226) schildert -- vor allem auf Grund der Göttinger Zeitungen -- die Wirkungen der revolutionären Bewegung auf die vor- und nachher so unpolitische Universitätsstadt. Diese Skizze sollte ursprünglich im Rahmen der Biographie Miquels, der von 1848--1865 in Göttingen lebte, veröffentlicht werden, gewissermaßen als Schilderung des Milieus, in dem sich Miquels Göttinger Leben abspielte. -- Th. v. d. Deckens ( 1248 d) Buch zeugt von treuer Liebe zum angestammten Herrscherhause, der auf der anderen Seite eine scharfe Verurteilung der preußischen Politik entspricht. Diese Einstellung hat aus dem Buche etwas anderes gemacht als der Titel erwarten läßt. Die persönlichen Erlebnisse treten vielfach vor politischen Exkursen in den Hintergrund.


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So besitzen die Erinnerungen nur zum Teil einen gewissen historischen Wert.


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