Genealogie:

Eine willkommene Ergänzung zu R. Jecht, Beiträge zur Görlitzer Namenkunde (N. Laus. Mag. Bd. 68) und H. Reichert, Die dten. Familiennamen nach Breslauer Quellen des 13. und 14. Jahrhunderts (Breslau 1918) ist die Jenenser Dissertation von H. Bahlow ( 723), die nach den Liegnitzer Urkunden und Handschriften bis zum Jahre 1399 die Taufnamen und die auf sie zurückgehenden Familiennamen geschichtlich behandelt. -- F. Reiche ( 610 a) schneidet in seinem Aufsatz »Die Herkunft des Peter Wlast« eine vielumstrittene, zugleich die staatsrechtliche Stellung Schlesiens im polnischen Staatsverband streifende Frage an, zu der F. v. Heydebrand u. d. Lassa im 61. Bande der Ztschr. d. V. f. Gesch. Schles. (1927) eine zum Teil gegensätzliche Stellung einnimmt. -- Zu der von F. v. Heydebrand u. d. Lasa (Ztschr. Bd. 51, 134 ff.) bereits festgestellten Abstammung der Breslauer Bischöfe Thomas I (1232--1268) aus dem Geschlecht der Rawitsch und Thomas II (1270--1292) aus dem der Cechow weist J. Pfitzner ( 1961) nach, daß Thomas II. der Sohn einer Schwester Thomas I., also dessen Neffe war. Die letztere Arbeit ist zugleich ein wertvoller Beitrag zur Geschichte des Pfründewesens, da beide Bischöfe das Netz enger verwandschaftlicher Beziehungen im dynastischen Interesse nutzten. -- Nicht so sehr der amtlichen Tätigkeit des schlesischen Kammerpräsidenten Horaz v. Forno († 1654), über die der Autor sich die notwendigen Ergänzungen aus Prager und Wiener Archiven vorbehält,


S.565

als dem in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Schlesien erloschenen Geschlecht v. Forno, das -- wahrscheinlich italienischen Ursprungs -- aus Böhmen oder Mähren zu Anfang des 17. Jahrhunderts nach Schlesien kam, dienen E. Boehlichs ( 455) Untersuchungen hierüber.


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