I. Bibliographie. Bibliotheken.

An bibliographischen Hilfsmitteln ist nur die kurze Auswahl Lautenschlagers ( 22) zu nennen, ein Auftakt zu dessen sehnlichst erwarteter badischer Bibliographie, die z. T. schon fertig vorliegt und wohl demnächst zum Druck gelangen wird. -- Die Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins blickte im Berichtsjahr auf eine 75 jährige Vergangenheit zurück. A. Krieger, der damalige Sekretär der Bad. Hist. Kommission, hat ihr noch kurz vor seinem Hinscheiden eine Skizze ihrer Entwicklung als Jubiläumsgabe darbringen können ( 3). Die Zeitschrift hatte in den letzten Jahren und hat noch heute keinen leichten Stand. Die Zerschneidung ihres Arbeitsgebietes durch eine politische Grenze und die ständig wachsende Zahl lokaler


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Zeitschriften haben ihr manchen Leser und Mitarbeiter geraubt. Aber man darf hoffen, daß die »Oberrheinische«, eine der ältesten geschichtlichen Zeitschriften Deutschlands, auch über diese Krise hinwegkommen und ihren Platz als zentrales Organ für die Geschichte des südwestlichen Deutschland und der angrenzenden Gebiete behaupten wird. -- Der Handschriftenkatalog der Karlsruher Landesbibliothek hat nach fast 10 jähriger Pause seine Fortsetzung gefunden ( 156). Der achte, von K. Preisendanz sorgfältig bearbeitete Band umfaßt die Handschriften Karlsruhe 1300--2000, fast ausschließlich neuere Zugänge, unter denen der weitschichtige, auf die verschiedensten Forschungsgebiete sich erstreckende Nachlaß Alfred Holders an Umfang und wissenschaftlicher Bedeutung die erste Stelle einnimmt. Dem Lebenswerk Holders, des unvergleichlichen Handschriftenkenners und Bearbeiters der Reichenauer Bestände, hat daher Pr. mit Recht den Hauptteil der umfangreichen Einleitung gewidmet und eine sehr willkommene Bibliographie von Holders Arbeiten beigegeben. Von den übrigen, aus sehr verschiedener Provenienz stammenden Beständen seien genannt die Überweisungen des Landesarchivs (meistens Fragmente von wenigen Blättern, frühere Bucheinbände und Aktenhüllen, von verschiedenstem Alter und Wert) und die stattliche Reihe der Militaria aus der früheren Karlsruher Militärbücherei, in denen für militär- und kriegsgeschichtliche Forschungen manches Brauchbare enthalten sein dürfte. Die kurze Fassung der Handschriftenbeschreibung, besonders bei Beständen überwiegend jüngeren Datums, wäre auch dann zu billigen, wenn sie nicht durch finanzielle Gründe unbedingt geboten würde.


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