III. Regensburg.

»Aus Regensburgs Vergangenheit« ( 253) enthält zwei wertvolle Abhandlungen: Gg. Steinmetz, Regensburg in der vorgeschichtlichen und römischen Zeit und M. Heuwieser, Die Entwicklung der Stadt R. im Frühmittelalter (auch 520). Sie ergänzen einander vorzüglich. Es sind hier, »dem Musterbild der Kontinuität der Besiedlung« der Stadt, die einst der römische Hauptwaffenplatz an der oberen Donau und hernach wieder die Hauptstadt der Baiern und die Residenz ihrer Herzöge war, drei aufeinanderfolgende Perioden durchgepflügt. Die erste geht bis zum Auftreten der Römer (etwa 79 n. Chr.), die zweite bis zur Einwanderung der Bajuwaren, die hier um 535 angesetzt wird, und die dritte bis etwa 1000. Herzog, Bischof und Klöster sind in letzterer die Machtträger. Hier waren schon vor Bonifacius mehrere Bischöfe. Sie stützten sich aufs Benediktinerkloster S. Emeram, ihre Kirche war die St. Peterskirche. -- Bei Heidingsfelder ( 254) ist Regensburg die Hauptstadt an sich, ein Römerlager, eine königliche, eine herzogliche, eine bischöfliche, eine Klosterstadt, eine Reichsstadt. Die römische und Karolingerzeit gleiten an uns vorüber, die »Überfülle von Stiften und Klöstern in der königlichen Stadt, die dadurch bedingte Unmenge von ehrwürdigen Gotteshäusern«; die steinerne Brücke, die Stadtburgen des Adels und das Rathaus nicht zu vergessen. --Nestler ( 2233) gibt einen wertvollen Ausschnitt aus der Regensburger Reformationsgeschichte aus den Jahren 1524--1540. Die erstmalige Veröffentlichung von 82 Täuferakten sichert dem Buche einen Dauerwert. --Loy


S.636

( 2232) beschäftigte sich eingehend mit dem Flacianischen Streit in Regensburg 1572--1580 über das Wesen der Erbsünde. Auch auf die Schule, der Mag. Hier. Hauboldt vorstand, griff er über. Drei deshalb »geurlaubte« Meister wandten sich nach Österreich. --Wotschke ( 2234) bietet Briefe von 1709--1723, die an die Vertreter der Orthodoxie in Gotha und Dresden gerichtet sind. Sie behandeln die Unionsfrage, den Pietismus, den Indifferentismus der Gesandten am Reichstage, den in Ansbach gefangen gesetzten Hofprediger Hände usw. --Freytag ( 254 a) nennt sein Büchlein einen Spaziergang. Es ist der eines Geschichtskundigen, der manches zu bieten weiß, nicht bloß über die Benediktinerabtei, sondern auch über die Abteikapelle zur hl. Anna im Dorfe, die noch drei spätgotische Altäre enthält, endlich über die Lage der vielen Bischofs- und Klosterhöfe in der Stadt Regensburg selbst.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)