V. Namenkunde.

Die Ortsnamen, umfassend Siedlungsnamen, ohne Flur- und Lagenamen auszuschließen, sind bei Eberl ( 687) gemäß dem Titel nach ihrer zeitlichen Schichtung betrachtet. Die keltische, römische und älteste deutsche Namensschicht wird daher unterschieden. Es folgen die ältere Aufbausiedlung und die zweite Rodungsperiode (11. u. 12. Jhrh.). Ein Nachschlageverzeichnis der Grund- und Bestimmungswörter macht das Werk besonders brauchbar. -- Schiffmanns Abhandlung ( 513) ist eine Ergänzung zu seinem Buche »Das Land ob der Enns«. Es wird bewiesen, daß die Gaunamen (Mattig-, Ater-, Pon- und Pinzgau) ursprünglich Ortsnamen sind und daß dies auch bezüglich des Traungaus i. e. S. zutrifft. --Buchner ( 716) gibt ein nicht vollständiges Verzeichnis von bayerischen Familiennamen, deren Sinn heute nicht mehr verständlich ist, weil der Beruf ausgestorben ist. Der zweite Teil ist in den »Blätt. des bayer. Landesver. f. Familienkunde« erschienen. -- Die Bayern haben nach E. Schwarz ( 680) unter Walchen die südlich der Donau vorgefundenen Romanen verstanden. Barschalken (in der Übersetzung tributales) sind Freie, aber an die Scholle gebunden. --Zeiß ( 524) sagt: »Bis auf weitere Beweise darf das 10. bis 11. Jahrhundert als die Zeit gelten, welcher im allgemeinen die Entstehung der Wimpassing-Orte zuzuweisen ist«; denn erst im 12. Jahrhundert treten sie urkundlich häufiger auf. Es ist also ihr Hinaufrücken in die Einwanderungszeit der Bajuwaren entschieden abzulehnen. --Espan ( 687 a) kommt in Bayern in allen Kreisen, mit Ausnahme vielleicht von Oberfranken vor. Es ist ein der Gemeinde gehöriger, zur Weide für Großvieh dienender Platz


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in der Nähe des Dorfes, aber nicht in der Almende. Schnetz trennt E-span, d. h. Ee soviel wie Recht, Gemeinde und spannen-leichtes Fesseln der Zugtiere, damit sie dem benachbarten Kulturland durch Abweiden keinen Schaden zufügen können.


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