VIII. Gelehrten- und Sprachgeschichte.

Ottobeuren, Salzburg, München und Bamberg ( 2476) waren die Wirkungskreise des hervorragenden, 1810 gestorbenen Gelehrten Schiegg aus dem Benediktinerorden. Sein Hauptverdienst ist die Messung der fränkischen Basis für die bayerische Landesvermessung. Auch sehr viele anregende Briefe über Bergbesteigungen zu wissenschaftlichen Zwecken sind in die Arbeit aufgenommen. --Roethes Arbeit ( 913) ist der Nachweis, daß der Dichter des ganzen Nibelungenliedes ein Ostbaier von der Donau ist gegenüber Archivdirektor Dieterich, der nachzuweisen versucht hat, daß Abt Sighart von Lorsch um 1150 in Rheinfranken das Lied verfaßt habe. -- Die zwischen 1236 und 1282 entstandene Maier-Helmbrechts-Dichtung ( 461 a) spielte um die Helmbrechts-Höfe östlich von Burghausen. Herzog Otto der Erlauchte hielt dort zeitweilig Hof. Der Dichter muß ein im Hofleben erfahrener Mann gewesen sein. Ritter Wernher von Burghausen hat sich wohl im Alter im Stift Ranshofen eine Pfründe gekauft. -- Sensburg ( 87) nennt schon im Titel sein Buch über die bayerischen Bibliotheken einen »geschichtlichen Überblick mit besonderer Berücksichtigung der öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken«. Mit Ausschluß der Amts-, Schul- und Vereinsbibliotheken werden 44 Bibliotheken in ihrem geschichtlichen Werden beobachtet. Zu den 6 staatlichen, von Berufsbibliothekaren geleiteten, kommen die Koburger Landesbibliothek, die 6 Kreis- und ein paar städtische Bibliotheken, besonders von ehemaligen Reichsstädten (Lindau, Memmingen, Augsburg), ebenso etliche fürstliche und klösterliche (Thurn und Taxis, Leiningen, Öttingen, Schönborn, Metten, S. Bonifaz in München und St. Stephan in Augsburg usw.).


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