IV. Siedlungsgeschichte.

Zur Siedlungsgeschichte sind hier 5 Arbeiten anzuzeigen: 4 stützen sich ausschließlich auf Ortsnamen. --Weber ( 523, 685) weist aus der Verbreitung ihrer Klassen nach, daß nur der südlichste Teil der fränkischen Alb seit vorgeschichtlicher Zeit dauernd, der weitaus größere aber spät, zum großen Teil erst im hohen und späten Mittelalter intensiv neu besiedelt wurde. Die Beteiligung der Slaven hieran umschreibt Bachmann ( 522) in 2 Gruppen: Im Osten Nordbayerns ergeben slavisch benannte Orte ein geschlossenes slavisches, unter slavischer Herrschaft entstandenes Siedlungsgebiet, die westlich und südlich davon verstreut vorgelagerten Winden- und Windischorte sind in späterer Zeit von deutschen Grundherrn mit Slaven kolonisiert. Vermag die Verfasserin, die sich auf eine einzige, zum Teil sehr umstrittene Etymologie oberfränkischer Ortsnamen stützt, für die nördlich des Aischtales gelegenen Teile Oberfrankens keine Entscheidung zu treffen, so findet Beck ( 686) entgegen seiner 1908 geäußerten Meinung in den Orts-, Flur- und Personennamen dieser Gegend keine Überreste des auf andere Weise dort in schwachen Spuren nachweisbaren Wendentums. Gleichfalls auf dem Wege der Wortentwicklung verweist Freiherr v. Guttenberg ( 688) die Entstehung von Plassenberg und Kulmbach in heidnisch-germanische Zeit; aus der Kultsiedlung wird Mitte des 13. Jahrhunderts eine Stadt. --Göpfert ( 525) versucht aus bisher noch nicht herangezogenen »bürgerlichen, religiösen, kriegerischen Verhältnissen von Alt-Nürnberg« den Nachweis aufzubauen, daß als dessen Ursiedlung nicht die Burg, sondern die Altstadt anzusehen ist.


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