V. Darstellungen.Gegenüber den anderwärts
hauptsächlich im Vordergrund stehenden Ursachen des Bauernkrieges, der wirtschaftlichen Überbelastung,
rechtlichen und sozialen Gedrücktheit der Empörer sowie der kirchlichen Mißstände und Neuerungen,
die in dem Hochstift Würzburg nur zum Teil zutreffen, sieht Remus (
1005) als die wesentlichste Vorbedingung der bewaffneten Erhebung hier die
geographische Lage, das Herüberlodern der Aufstände aus benachbarten Gebieten an. Auch Bischof Konrad v.
Thüngen trägt nach ihm eine nicht zu unterschätzende Schuld. Freiherr v. Thüngen
beurteilt in seinem Lebensbild diesen »Retter Frankens« anders (
1002. S. A. aus 477). --Dietz (
1003) stellt die Beschwerdepunkte der einzelnen Orte im Bambergischen
Obermaintal systematisch zusammen und schildert den Verlauf des Bauernkampfes dort. Solleder (
1004) bringt zum bisher mageren Material über Florian Geyer einen
Schuldbrief zweier Brüder v. Rosenberg, für ihn 1522 ausgestellt. -- Einem von unbekannter Seite
veröffentlichten Roman in Gedichtform über die Liebeshändel Kurfürst Karl Ludwigs mit
Freifräulein v. Degenfeld liegt, wie Speyer (
1067) nachweist, ein Gedicht des Daniel Caspar v. Lohenstein als Vorlage
zugrunde. -- Aus bisher fast nicht benutzten Archivalien entwickelt Springer (
1117) mit sachlich ruhig abwägendem Urteil ein aufschlußreiches
Bild der Schicksale und der Verwaltung der Pfalz (und Rheinhessens) während der Jahre 1792--1814. Während
dieser Zeit verhielt die alteingesessene Bewohnerschaft sich in ihrer weitaus überwiegenden Masse
S.641 innerlich und auch zeitweise offen ablehnend gegen alle Französierungsbestrebungen, wenngleich sie die sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Errungenschaften anerkannte. |
Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938) |