VIII. Kirchen- und Kirchenverfassungsgeschichte.

Der von Zeiß ( 1980) mitgeteilte Eid beweist die starke Abhängigkeit der nichtexempten Äbte vom Würzburger Bischof. -- Wie andere, so dringt auch die nürnbergische Stadtverwaltung im 14. Jahrhundert immer mehr, besonders durch das weltliche


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Kirchenpflegeramt, in die kirchliche Vermögensverwaltung der beiden Stadtpfarrkirchen ein ( 2046). -- R. Schaffer ( 2107) zeichnet ein anschauliches Bild des zähen Ringens zu Nürnberg zwischen der Römischen Kirche, deren überragender Kopf der Karmeliterprior Andreas Stoß, Sohn des Veit Stoß, zur Zeit der einsetzenden Reformation war, und der durch die Macht des Rates erst heimlich, dann öffentlich geschützten Reformation. Der Rat zwingt ihn deshalb, binnen drei Tagen Nürnberg zu verlassen. Damit verliert Stoß zwar Nürnberg, er gewinnt aber der Reihe nach Bamberg, dann als Provinzial Teile von Oberdeutschland, Österreich und Ungarn für die Erhaltung der alten Kirche. --Kalkoff ( 2231) glaubt dem »eigentlichen Reformator Nürnbergs« Lazarus Spengler eine Anzahl anonymer Flugschriften zuschreiben und aus ihnen den Ablauf der Nürnberger Reformation herauslesen zu können. -- Dem Lebensbild Georg Zeämanns von O. Erhard in den Beiträgen zur bairischen Kirchengeschichte XXXII, 3, 97--134 trägt Rotscheidt ( 2235) einige Nachrichten über dessen Vater und Bruder nach. --


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