B. Amtsbücher und verwandte Aufzeichnungen. Formularsammlungen.

Hier ist vor allem der Bearbeitung des ältesten Stralsunder Bürgerbuchs von 1319 bis 1348 durch Ebeling ( 446) sowie der Ausführungen Pahnckes über die Stadtbücher von Neuhaldensleben von 1471--1486 ( 1641) und Pfitzners über die tabula proscriptorum Nicensium et provincie ( 1595) zu gedenken. Auf die Führung des kaufmännischen Briefwechsels und der Handlungsbücher in Lübeck des 14. Jahrhunderts kommt Rörig zu sprechen ( 1768). Kuphal berichtet kurz über ein Kopialbuch des Klosters St. Pantaleon in Köln aus dem 15. Jahrhundert ( 2001). Stolz bespricht das Rechnungsheft des habsburgischen Vogtes von Ensisheim und Burggrafen auf Rheinfelden aus den Jahren 1303--1306 im Vergleich mit den ältesten tirolischen Rechnungsbüchern, um daraus Schlüsse auf die Anfänge derartiger Buchführung an deutschen Fürstenhöfen zu ziehen ( 1562, Nachtrag hierzu: Hist. Vierteljahrsschrift, 23, S. 288) und Holdereg-


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ger veröffentlicht das in den Jahren 1333--1342 geführte Rechnungsbuch eines aus der Bauhütte erwachsenen, mit der Instandhaltung der Kirchen und andern Aufgaben betrauten Sittener Amtes, der fabrica ecclesie Sedunensis ( 1749). Für die Frage nach dem Ursprung der Polyptycha (hierzu auch 868) dürften Taylors Darlegungen ( 384) von Belang sein. Auf das, was durch Herausgabe und Besprechung für Urbare und verwandte Quellen ( 396, 411, 1729, 1730, 1734, 1736, 1738--1739, 1747, 1754, 1777, 2055, 2056), für Jahrzeit- und Bruderschaftsbücher ( 431, 1984), für Kirchenbücher ( 432, 436, 438; vgl. auch 1945, 2309), für Totenbücher ( 411, 1729, 1730, 1985, 2002--2003, 2074) und Matrikeln ( 2293, 2544; vgl. auch 2537) geleistet wurde, kann hier nur hingewiesen werden. Schmeidler handelt über die Tegernseer Briefsammlung Froumund (Jahrgang 1, Nr. 811, S. 229 [erschienen 1926]) und -- grundsätzliche Fragen anschneidend und an Hand zahlreicher Beispiele erörternd -- über Briefsammlungen des deutschen Frühmittelalters und ihre Verwertung ( 102). Ein um 1380 vielleicht im Kloster Leubus entstandenes, in unvollständiger Abschrift überliefertes Formularbuch teilt Klapper auszugsweise mit ( 405; zu einem Salzburger Formularbuch von etwa 1400, 1550) und Burdach gibt eine höchst wertvolle, vor allem geistes- und sprachgeschichtlich angelegte Einleitung voranschickend, schlesisch-böhmische, in deutscher und lateinischer Sprache abgefaßte Briefmustersammlungen aus der Wende des 14. Jahrhunderts heraus ( 199; zu den mittelalterlichen Briefen 936, 2361). Schneider behandelt und veröffentlicht teilweise die z. T. auf älteren Briefsammlungen beruhende Formularsammlung des Petrus de Boateriis aus Bologna ( 1545, vgl. auch 385).


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