III. Die Habsburger.

Auf Grund seiner Vorarbeiten zu dem betreffenden Bande der Reichstagsakten zeigt Kühn ( 789), daß die Proposition auf dem Reichstage von 1529, die die Protestation der evangelischen Stände hervorrief, ein Werk König Ferdinands war und durchaus im Widerspruch stand zu der versöhnlichen Proposition des Kaisers, die zu spät in Ferdinands Hände gelangte, sich aber in Wien befindet. Der König war damals der Vertreter einer energischen Politik, weil die neue Lehre auch seine Lande bedrohte und arbeitete an einem katholischen Bündnis. Das Mißtrauen der Protestanten gegen die Proposition war wohlberechtigt.

Auch Hafner ( 800) hat Gelegenheit, auf die Selbständigkeit der Politik Ferdinands aufmerksam zu machen, der sich mit einem eignen Heere 1536 an dem Feldzug in Oberitalien beteiligte. Sein Wunsch war, Mailand seinem Besitz einzuverleiben als Ersatz für Württemberg und zur Verstärkung seiner Stellung gegenüber Venedig. Karl V. ließ sich auf keine Versprechungen ein, verstand es aber, die Hilfe seines Bruders für den Krieg zu gewinnen. Die Verhandlungen mit den einzelnen Erbländern über das Aufgebot werden genau verfolgt, dann der Feldzug bis zum 23. Aug. 1536 auf Grund der Berichte Castelaltos, des Führers der Truppen und des Reiterobersten Grafen Salm. Das österreichische Korps wurde zunächst zum Schutze des Herzogtums Mailand verwendet, erst Ende August kam es an den Feind. Damit bricht die Darstellung in diesem Bande ab.


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