Genealogie:

Gegenüber Reiches Untersuchungen über die Herkunft des Peter Wlast (Jahresb. 1926, S. 564) stellt Fed. v. Heydebrand und der Lasa in seiner den genealogischen Zusammenhängen des altpolnischen Magnatentums nachgehenden Abhandlung ( 730) neue, z. T. anfechtbare Behauptungen auf, hinsichtlich deren H. F. Schmid in der Ztschr. d. Ver. f. Gesch.


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Schlesiens Bd. 62 (1928), S. 345 Anm. 5, auf die den beiden vorgenannten Autoren unbekannt gebliebene Abhandlung von F. Friedberg, Ród Łabędziów w wiekach średnich (Das Geschlecht der »Schwäne« im Mittelalter), Rocznik Towarzystwa Heraldycznego w Lwowie VII, Kraków 1926, S. 1--100, verweist, die viele der von Reiche und Heydebrand angeschnittenen Fragen bereits gelöst hat. -- Nur als Vermutung spricht K. Wutke ( 327 a) aus, daß die Heimat des nach Schlesien eingewanderten Wallonengeschlechts der »Gallici« (deutsch Walch, polnisch Włoch) -- als deren erste Vertreter die am Hofe der Herzöge Heinrich III. und Heinrich IV. von Breslau bekannten Gebrüder Eberhard und Simon Gallici in den verschiedensten Hof- und Staatsstellungen als Palatin, Hofrichter, Kastellan, Prokurator usw. erscheinen und die selbst eine bedeutende kolonisatorische Tätigkeit entfalteten -- in der Wallonenkolonie der Namslauer Gegend zu suchen sein könnte. Der Aufsatz gibt weiter neben einer Fülle von genealogischen Nachrichten über dieses bedeutsame Adelsgeschlecht eine tabellarische Übersicht der Gallici. -- Der (1912--1923) in 4 Bänden erschienenen »Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter (1635--1815)« läßt W. v. Bötticher ( 318) als Ergänzung zu H. Knothes 1879 erschienener, bereits den Adel des Görlitzer Weichbildes berücksichtigenden, Geschichte des Oberlausitzer Adels vom 13. bis Ende des 14. Jhd. eine auf dem reichhaltigen archivalischen Material der Stadt Görlitz fußende Darstellung des Adels des Görlitzer Weichbildes um die Wende des 14. und 15. Jhd. in alphabetischer Anordnung folgen, die zugleich eine Gütergeschichte dieses Gebietes ist. Die vielfachen schlesischen Beziehungen machen dies Buch auch zu einem unentbehrlichen Handbuch der schlesischen Adelsgeschichte.


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