I. Quellen.

Der kurze Bericht Glasmeiers ( 44) über das westfälische Archivwesen rückt die Bedeutung der nichtstaatlichen Archive, unter ihnen der des Adels, in den Vordergrund; er unterrichtet über die Inventarisierungsarbeiten wie über die organisatorischen Maßnahmen zur Pflege und Erschließung der Archive und Bibliotheken in Adelsbesitz. -- An andrer Stelle ( 44) macht er nähere Mitteilungen von dem Inhalt einiger ihm unterstellter Adelsarchive; behandelt werden diesmal Grevenburg, Bad Driburg (mit Resten des Gehrdener Klosterarchivs), Kappenberg (mit einem Teile des einstigen Abteiarchivs und Zeugnissen der Verwaltung des Frh. vom Stein; vgl. Inventare d. nichtstaatl. Archive Westfalens II. 3, S. 51 ff.), Krassenstein (mit dem Archiv der bergischen Herrschaft Hardenberg), Schwarzenraben und Alme. -- Am gleichen Orte (S. 36--49) läßt sich H. Esser eingehender über die Geschichte des jetzt in Rheda aufbewahrten Archivs der Grafschaft (Hohen-)Limburg (mit Stift Elsey) aus. -- Ed. Schulte tritt (203, S. 94--96) der stets wiederholten Behauptung von der völligen Vernichtung des Archivs der Stadt Münster durch die Wiedertäufer entgegen und führt sie auf ihr richtiges Maß zurück. -- Die Bibliotheken der westfälischen Klöster haben fast durchweg ein ungünstigeres Geschick erlitten als deren Archive. Aus den Dortmunder Klöstern der Dominikaner und Minoriten hat sich, nach Wand ( 80), der dem jetzt arg zersplitterten, nur in dürftigen Resten noch vorhandenen, einstigen öffentlichen und privaten Bücherbesitz in Dortmund nachgespürt hat, keine einzige ma. Handschrift erhalten. -- Ein Verzeichnis der Handschriften in der Dechaneibibliothek zu Höxter, die aus Korvey, Brenkhausen und anderen Klosterbibliotheken stammen, teilt Kl. Honselmann (Zeitschr. für vaterl. Gesch. 84 II,


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S. 161 f.) mit. -- Für die Lebensumstände zweier aus Westfalen gebürtiger Geschichtschreiber bringen die Funde Vollmers und Thönes einiges Neue. Jener veröffentlicht aus einem rheinischen Pfarrarchiv eine Urkunde Levolds von Northof aus dem Jahre 1341, die eine letztwillige Verfügung über einen Teil von Levolds Einkünften enthält -- es ist das in L.s Chronik der Grafen v. d. Mark, hrsg. von L. Troß 1859, S. 172, erwähnte Testament -- und eine offenbar eigenhändige Rückaufschrift trägt ( 738). Dieser zeigt, daß die paderbornische Stadt Brakel die (bisher nicht ganz sicher bekannte) Heimat Dietrichs von Nieheim war ( 739). -- Abgeschlossen wurde der 2. Bd. des Siegener Urkundenbuches ( 125; vgl. Jahresberichte Bd. 1, 1925, S. 566 Nr. 185). Außer den Urkunden von 1350--1500 bringt er eine Einleitung von F. Philippi, die kurz darüber orientiert, für welche Fragen die neue Publikation Aufschlüsse gibt, ein umfangreiches Register (von W. Menn) und mehrere Tafeln mit Siegelabbildungen (nach Gipsabgüssen).


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