IV. Schleswig-Holstein.

Der Aufsatz von Fritz Hähnsen ( 796) ist ein interessanter Beitrag zur Regelung der schleswigschen Grenzfrage 1864. Der Verfasser veröffentlicht zunächst einige Schreiben von Hanssen an den preußischen Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, in denen Hanssen die Einsetzung einer Enquetekommission über die dänische Unterdrückungspolitik vorschlägt. Er teilt einige Schreiben amtlicher Stellen über diesen Vorschlag mit, wobei Bismarck für Hanssens Pläne eintrat. Das Ergebnis war schließlich, daß Hanssen in Gemeinschaft mit Franz Geerz im Juli 1864 Denkschriften vorlegte, die den deutschen Charakter Schleswigs betonten. Diese Denkschriften sind im wesentlichen von Hanssen im Jahre 1878 unter dem Titel »Die Nationalitäts- und Sprachverhältnisse des Herzogtums Schleswig« veröffentlicht worden. Hähnsen teilt in seinem Aufsatz die später nicht mit veröffentlichte Einleitung und den Schluß mit, die dem politischen Zweck der Denkschriften entsprechen, und druckt ferner von Geerz verfaßte Tabellen über die Sprachverhältnisse ab. -- Der kurze Forschungsbericht von Paul über die nordschleswigsche Frage ( 794) setzt sich vor allem mit den Arbeiten von Friis und daneben mit Platzhoff auseinander, erörtert die bisherigen Ergebnisse der Arbeiten


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über den Artikel V des Prager Friedens und weist darauf hin, daß noch manche Fragen der Lösung harrten, wie etwa die der preußisch-dänischen Bündnisverhandlungen 1866. -- Das Buch des Grafen zu Stolberg-Wernigerode über »Bismarck und die schleswig-holsteinsche Frage« ( 795) ist eine materialreiche, aber im wesentlichen populäre Zusammenfassung ohne Angabe der Belege, die die wesentlichen Grundlinien wohl nicht immer voll erfaßt.


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