VII. Hilfswissenschaften.

Das Werk von W. Jesse über den wendischen Münzverein ( 255) greift über das hier zum Bericht stehende Gebiet hinaus und wird deshalb an dieser Stelle nur erwähnt (vgl. S. 112). -- Die in den Jahren 1790--98 aus privater Initiative von Senator Gildemeister und Bürgermeister Heineken unternommene bremische Landesaufnahme hat Bremen kartographisch mit einem Schlage an die Spitze aller nordwestdeutschen Länder geführt. Aus handschriftlichen Aufzeichnungen der beiden Senatoren geht hervor, daß sie wie Berufstopographen nach neuester Methode arbeiteten. Nach einem Verzeichnis von der Hand Heinekens über die teils von ihm selbst aufgenommenen, teils kopierten Kartenblätter wurden nunmehr seine 25 Originalaufnahmen nebst einigen der besten Kopien ausgewählt und im Auftrage der Bremer Historischen Gesellschaft von H. Dörries neu herausgegeben ( 288 a), da seinerzeit nur die Gesamtkarte von 1798 und ihre revidierte Ausgabe von 1806 zum Druck gelangt sind, gerade diese Einzelblätter aber, die in größerem Maßstab und entsprechend erhöhter anschaulicher Vollständigkeit gezeichnet sind als unsere Meßtischblätter, für die Forschung den allergrößten Wert haben. Die sämtlichen 116 Blätter zu veröffentlichen verboten die hohen Kosten. Die Auswahl erfaßt aber das gesamte Bremer Staatsgebiet. Die technische Wiedergabe ist


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klar und sauber. Einzig die sehr leicht eingetragene Beschriftung bleibt hie und da für das unbewehrte Auge schwer leserlich. Das Fußmaß ist am Ende des Textes aufgelöst. Dörries verbreitet sich noch an anderer Stelle über die Vermessung (zu 288 a) und gibt dort einleitend einen Überblick über die ältere relativ brauchbare Kartographie Bremens. Auch diesem Aufsatz ist eine Skizze der Triangulierung beigefügt. --


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