I. Geschichte des Landes und der Landesherrn.

Die 3. Auflage des 2. Bandes von Doeberl ( 667) ist von 496 Seiten auf 624 gestiegen (einschließlich des von Dr. Spindler besorgten neuen Orts- und Personenverzeichnisses). Diese Mehrung liegt hauptsächlich im 9. Kapitel des III. Buches »Bayerns Anteil an der Kultur des fürstlich-höfischen Zeitalters«, das der Kunstgeschichte den gebührenden Anteil einräumt, und vor allem im IV. Buch über die Entstehung und Entwicklung des modernen Königreichs. Zumal die große Geschichte Bayerns von S. Riezler nicht vollendet und für viele Zwecke zu umfangreich ist, ist die Wertschätzung von Doeberls Werk im Steigen begriffen. --Striedinger ( 648a) bringt in seinem Bande ein Stück bayerischer Geschichte aus der Zeit des Herzogs Wilhelm V., da an dessen Hof der Goldmacher Bragadino ein unrühmliches Ende gefunden hat, nachdem er schon die Republik Venedig genarrt hatte. Der Band ist aber auch für Archivfachleute geschrieben, was hier nicht weiter zu behandeln ist. --Strich ( 678) geht von der nach der Familie benannten Perusastraße in München aus und schildert das Leben eines Abenteuerers aus Chambéry, der »Freund und Feind täuschend, geheimnisvoll im Dunkel schleichend«, auch als »ein bedenkenloser Mehrer seiner Habe« keine Gnade finden kann. -- J. Ponten (Die kurfürstl. Kanalbauten in d. Münchner Landschaft. Mitt. geogr. Ges. München 21, 305--339) gibt eine Geschichte der Kanalbauten im Westen und Osten von München (hauptsächlich unter Kurfürst Max Emanuel) mit den Schlössern Nymphenburg und Schleißheim als Zielpunkten, Bauten, die heute noch bestehen. Im Schlußteil kommt die Belebung dieser Kanäle, »nicht mit Phantasien, sondern mit geschichtlich beglaubigtem menschlichen und höfischen Treiben.«


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