III. Klostergeschichte.

Mitterer ( 1263) untersucht die Klosterfrage für die Zeit unmittelbar vor dem hl. Bonifazius, nämlich die Regierungszeit des Herzogs Hugibert für die Bischofssitze Salzburg, Freising, Regensburg und Passau. Er gelangt zum Schlusse, daß benediktinisches Mönchstum erst durch den Heiligen


S.493

oder bald nach ihm in Altbayern zur Einführung kam. --Widemann ( 1122) macht eine dankenswerte Zusammenstellung der noch erhaltenen Traditionen von 55 bayerischen Klöstern (Aldersbach -- Windberg) mit Angaben, wo diese erhalten sind und was davon gedruckt ist. Der Druck in den älteren Bänden der Monumenta Boica wird meist als »unvollständig und fehlerhaft« bezeichnet. -- Die Arbeiten von Tellenbach ( 1295) und Bühler ( 1293) werden anderwärts besprochen (vgl. S. 310). Erstere hat auch eine längere Besprechung in den »Mittlg. d. österr. Instituts« 43, 469--474 gefunden. Dasselbe gilt für Bocks Dissertation ( 1294) über Ettal, die auch 46 Regesten von 1330 bis 1348 und einige ungedruckte Urkunden uns bringt. -- Von den großen Zisterzienserklöstern im heutigen Bayern, wie Ebrach, Langheim, Waldsassen, Aldersbach, Fürstenfeld haben es nur einige zur Reichsunmittelbarkeit gebracht. Kaisheim ( 1297) aber in Schwaben, das schon aus seinem Namen Kaisersheim ein solches Recht herleiten wollte, auch von mehreren Kaisern und Königen Schutzbriefe erhalten hatte, hat einen langen Kampf mit den Grafen von Lechsgemünd, dann mit den Herzögen von Ingolstadt, den von Landshut und schließlich mit Pfalz-Neuburg durchführen müssen. Es konnte schließlich 1656 für sein zusammenhängendes kleines Gebiet die Unmittelbarkeit durchsetzen. Der Verfasser hat sich gut in die Rechtsfragen eingearbeitet.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)