II. Einzelne Handschriften.

Die Fortsetzung der Diskussion über die Handschrift des Wal. Strabo (vgl. Jberr. 1927 Nr. 244) gilt diesmal dem Cod. St. Gall. 283. Ich teile Lehmanns ( 187) Ansicht. -- Von dem herrlichen Reichenauer Lektionar der Bibliothek zu Wolfenbüttel liefert Lerche ( 192) technisch vollendete Reproduktionen. Der zugehörige Text läßt bei der sonst genauen Untersuchung der Schrift ein Abkürzungsverzeichnis vermissen, gelangt auch nicht zu abschließenden Resultaten. -- An Hand der Kodices I. 133 des Staatsarchivs Münster und lat. fol. 252 der Berliner Bibliothek zeigt Boeckler ( 193), wie unter dem Regiment des berühmten Abtes Wibald die Corveyer Buchmalerei von der sog. Maasschule beeinflußt wurde. -- Den zuerst von Goethe beschriebenen Bilderzyklus des Jenensis Bose q. 6, welcher Otto von Freisings Weltchronik enthält, hatten Bloch und Polaczek dem Elsaß zugesprochen und dem Hortus Deliciarum an die Seite gestellt. Jetzt kommt Scheidig ( 189a) zu dem wichtigen Ergebnis: Die Miniaturen sind Kopien, die sich von den Illustrationen herleiten, welche das Geschenkexemplar für Barbarossa mit großer Wahrscheinlichkeit schmückten. Die Kopie ist angefertigt worden kurz vor 1177 in der Diözese Freising, wahrscheinlich im Kloster Schäftlarn.


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