III. Deutsche Fürsten und Stände.

Bechtolds ( 840) Untersuchung über die Frage, durch welches Tor Grumbach 1563 in Würzburg eingedrungen ist, indes er sich für das »rote« Tor, das heutige Holztor entscheidet hat nur für den Lokalhistoriker größeres Interesse.

Die etwas ermüdenden Verhandlungen der Protestanten in den Jahren 1567 bis 1570 über Bündnisse, eine etwaige gemeinsame Politik, das Verhältnis zu England und zu den Hugenotten, bei denen der politisch sehr vorsichtige Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg vielfach als Vermittler diente, schildert Schornbaum ( 838). Licht fällt auch auf den Landsberger Bund, in den Albrecht von Bayern den Markgrafen vergeblich hineinzuziehen versuchte, und auf die Gegensätze unter den Protestanten. Als Beilage wird der ausführliche Bericht der brandenburgischen Gesandten über einen Protestantentag in Erfurt im Sept. 1569 abgedruckt.

Die schwächliche und unentschlossene Haltung, die Landgraf Moritz gegenüber der Gegenreformation des Bischofs Dietrich von Fürstenberg in Paderborn einnahm und den Sieg dieser Gegenreformation behandelt Benkert ( 848). Vor allem kulturgeschichtlich interessant ist die Arbeit von Knetsch ( 849), die uns über die zunächst vergebliche, schließlich aber doch erfolgreiche Werbung des Landgrafen Georgs des Frommen um Eleonore von Württemberg, verwitwete Fürstin von Anhalt-Dessau, unter Abdruck zahlreicher Briefe der beteiligten Fürstlichkeiten und einiger Gesandtschaftsberichte unterrichtet.

Breitling ( 824) bringt Ergänzungen zu Stieves Werk über den Kampf um Donauwörth aus den schwäbischen Kreisakten, die sich im Staatsfilialarchiv in Ludwigsburg befinden. Wir werden dadurch besonders über die Haltung des Herzogs Friedrich von Württemberg aufgeklärt und die Beziehungen Donauwörths zu ihm. Anlaß zum Eingreifen hatte er als Kreisoberster des schwäbischen Kreises, zu dem Donauwörth gehörte. Der Energie Maximilians I. war er aber um so weniger gewachsen, als er auch bei den andern Protestanten nur wenig Rückhalt fand. Auch war es verfassungsrechtlich wohl nicht ganz klar, ob der Kaiser den Kreis bei der Achtsexekution übergehen konnte oder nicht.


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