I. Allgemeine Quellenkunde.

Zwei nützliche bibliographische Hilfsmittel enthält Jg. 55: 1930 (1931) der Hansischen Geschichtsblätter. W. Vogel hat auf S. 175--178 u. 341 ein »Verzeichnis der nur in Maschinenschrift vorliegenden Dissertationen aus dem Gebiet der hansischen und hansestädtischen


S.399

Geschichte 1920--27« zusammengestellt und bietet auf S. 255--341 zusammen mit H.-G. von Rundstedt die bekannte »Hansische Umschau« für die Zeit vom Herbst 1929 bis Herbst 1930. -- K. Fröhlich ( 179) zeigt in einem Vortrage, den er zum Gedächtnis W. Wiederholds hielt, Stand und Ziele der Goslarer Geschichtsforschung auf und wird auf diesem Hintergrunde dem Wirken des 1931 verstorbenen Stadtarchivars vollauf gerecht. Nach einem Überblick über ältere und neuere Arbeiten zur Geschichte der alten Reichsstadt behandelt er die Frage, welche Aufgaben hier noch bevorstehen und in welcher Form sie zu lösen sind.

In der Sammlung »Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis ins 16. Jhd.« ist der Sonderband »Lüneburg« ( 118) erschienen (vgl. Jberr. 1, 875 S. 515). W. Reinecke legt in diesem Bande das Ergebnis langjähriger Forschungen nieder, die er in langen Jahren nur unter großen Schwierigkeiten durchführen konnte. Er leitet den Band u. a. mit einem Überblick über die späteren chronikalischen Aufzeichnungen ein und veröffentlicht die Chronik des Ratsschreibers Nicolaus Floreke 1369--74 und die Lüneburger Chronik bis 1414 ( 1421), die beide vom Erbfolgekriege ausgehen. Es folgen dann die Chronik des Bürgermeisters Hinrik Lange (1455--56) als wichtige Quelle für den Prälatenkrieg, eine anonyme Chronik von 1476, ferner sechs weitere Berichte über den Prälatenkrieg aus der Mitte des 15. Jhds. und zehn kurze Chroniken und Berichte, besonders der Reformationszeit. Der Stoff ist überall mit peinlicher Genauigkeit und Sorgfalt verarbeitet und mit Anmerkungen versehen. Für eine bequeme Benutzung sorgen ein Orts- und Personenverzeichnis, Sachverzeichnis und Glossar.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)