V. Quellen und Darstellungen nach der Reihenfolge der Ereignisse.

Die vom Städtischen Museum zu Braunschweig herausgegebene »Vorgeschichte des Landes Braunschweig«, von O. Krone ( 644), ist leider keine zusammenfassende Veröffentlichung des prachtvollen braunschweigischen Materials, die allen wissenschaftlichen Anforderungen gerecht wird. Im Ortsverzeichnis mit Fundangaben fehlt außerdem die Seitenangabe, wo die Funde in der Darstellung erwähnt sind (vgl. S. 159). -- Von kleineren Einfällen und Zügen abgesehen, blieb die Grafschaft Oldenburg von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges ganz verschont, wie H. A. Segelken ( 824) nach den Akten des Landesarchivs feststellt. Nicht nur glückliche Umstände, sondern die äußerst geschickte Diplomatie des Grafen Anton Günther haben die feindlichen Heere von den Grenzen der Grafschaft ferngehalten.

H. Voges behandelt die unvermutete »Entlassung« und Landesverweisung »des Oberjägermeisters Freiherrn von Sierstorpff aus dem braunschweigischen Staatsdienste im Jahre 1828« (Westf. Adelsbl. Jg. 8, 218--226). Ein Vorgang, der sich nicht lange vorher in Hannover abgespielt hatte, war für Herzog Karl die Veranlassung zu diesem Schritte. -- E. A. Runge ( 867) zeigt den zunehmenden Einfluß Hannovers im alten Reiche und den Beginn der Rivalität mit Preußen auf. Damals versuchte Hannover geschickt im Rahmen des Fürstenbundes seine besonderen Interessen zu vertreten und sich von Preußen unabhängig zu machen. Statt aber nun einen Bund ohne Preußen und Österreich zu bilden, arbeitete man in Hannover nur mit dem Mittel loser Bindungen und verpaßte so die Gelegenheit, die Daseinsberechtigung der deutschen Kleinstaaterei zu beweisen. -- Eine Miszelle führt in die letzten Tage des Königreichs Hannover. Sie behandelt an Hand von Privataufzeichnungen die Mission des hannoverschen Gesandten Ernst von dem Knesebeck nach Petersburg im August 1866. Gegenüber von Hassell stellt L. G. von dem Knesebeck ( 985) fest, daß der Zar keineswegs erst unter dem Einfluß Gortschakoffs Hannover fallen ließ, sondern von vornherein nicht daran gedacht hat, Preußens Plänen entgegenzutreten.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)