3. Territorien (Piasten).

Angeregt durch Gedanken Alb. v. Hofmanns versucht Schwarzer ( 192) die verworrene Territorialgeschichte von Stadt und Fürstentum Breslau »in ihrer geographischen Bedingtheit zu erfassen«. Der Vortrag (Einzelnachweise fehlen) beleuchtet den Aufstieg der Stadt im 14. Jhd. bis zur Vormachtstellung als Handelsmetropole, die mit Krakau konkurriert. In den Hussitenkämpfen erfolgte ein Rückschlag, dem eine neue Blüte folgte unter Matthias Corvinus von Ungarn und dem böhmischen Jagiellonen Wladyslaw bis zur Herrschaft der Habsburger 1526. -- Die Ausführungen über die Mongolenschlacht bei Wahlstatt von Taubitz ( 735) sind inzwischen durch eine im nächsten Jg. zu besprechende Arbeit von J. Becker überholt.


S.416

--Randt ( 744) zeigt in sehr sorgfältigen Quellenuntersuchungen, wie das Piastenreich vor dem Mongolensturm bis über die Warthe sich ausdehnte und den größten Teil der Neumark umfaßte. Diese Ausdehnungspolitik mußte natürlich zu Konflikten mit den Herzögen von Pommern-Stettin und dem Bistum Kammin führen. Der Pommernherzog schützte die seit 1234 als Siedler in seinem Gebiete tätigen Templer, über die demnächst näheres H. Lüpke bringen wird. Nach der Mongolenschlacht war diese Vormachtstellung unter dem Drucke der Polen und Askanier nicht zu halten. --Gottschalk ( 261) stellt die vornehmlich aus den Schlesischen Regesten überlieferten Ereignisse aus der Zeit der Piasten Mesco I. 1163 bis Boleslaw I. 1313 auf Grund der deutschen Forschung zusammen und fügt Abbildungen ihrer Siegel und Münzen bei. S. a. unter 6.


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