V. Wirtschaftsgeschichte.Die von
Schmidt-Scharff (
1462) aus dem Französischen übersetzten und mit umständlicher
Sorgfalt herausgegebenen Tagebuchblätter des Frankfurter Kaufmanns Johann Georg Leerse, die die Jahre 1715--1762
umfassen, mag man als Ergänzung zur Frankfurter Handelsgeschichte von Dietz (Jberr. 1925, Nr.
1736) lesen, dem die Leerseschen Familienpapiere seinerzeit nicht
zugänglich waren. -- Die noch von Haepke angeregte Dissertation Wollheims (
1463) beschäftigt sich mit einem Gebiet, das als ausgesprochenes
Durchgangsland in der Verkehrspolitik Westdeutschlands eine entscheidende Rolle spielen mußte, besonders nachdem
der Menz- Motzsche Plan, Fulda und Hanau Preußen einzuverleiben, nicht zur Ausführung gekommen war. W.
behandelt zunächst kurz die Technik und Organisation des kurhessischen Straßenbaus; den Hauptteil der Arbeit
widmet er der nach Verkehrsräumen gegliederten Darstellung der einzelnen Straßen und des durch sie
vermittelten Verkehrs. Kurhessens Straßenbau- und Verkehrspolitik ist eine rein eigenstaatliche gewesen, die nur
darauf Bedacht nahm, dem Lande den großen Durchgangsverkehr zu erhalten. Die Sorge vor der Konkurrenz der
Nachbarstaaten hat den Ausbau mancher Straße, namentlich in hessen-darmstädtisches Gebiet, verhindert. So ist
auch der Bau der Straße von Kassel nach Koblenz, an dem Preußen ein brennendes Interesse hatte, auf
kurhessischem Gebiet nicht vollständig zustande gekommen. Der Eigenhandel und die aufblühende Industrie des
Landes fanden durch den Straßenbau keinerlei Förderung.
S.443 Zur Verdeutlichung der Straßenverhältnisse zu Beginn und am Ende des behandelten Zeitraums trägt die Karte mit Deckblatt wesentlich bei. |
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