II. Historische Landeskunde.

Aus dem weiten Gebiet der geschichtlichen Landeskunde verzeichnen wir hier zwei siedlungsgeschichtliche Studien A. Helboks, die mit seinen weitergreifenden Untersuchungen über den alamannischen Raum zusammenhängen. H. macht zunächst ( 382) im Anschluß an Gradmanns Forschungen und an Schlüters frühgeschichtliche Waldkarte darauf aufmerksam, daß die »--ingen« und »--heim-Orte« Württembergs die stärksten Beziehungen zu der vordeutschen Kulturlandschaft aufweisen im Gegensatz zu den übrigen Niederlassungstypen, wo sie fast ganz zurücktreten. Dabei erörtert er auch sonstige Möglichkeiten, die zeitliche Aufeinanderfolge der verschiedenen Typen, namentlich an Hand der Waldartenkarte, zu erfassen. In einer weiteren, von Übersichtskarten unterstützten Untersuchung ( 1448), in der er den Landausbau und damit die Umwandlung des alamannischen Raums zu einem geschlossenen Wirtschaftsgebiet vom 10. bis zum 14. Jh. verfolgt, tritt er für die Verbindung der »--heim-Orte« mit römischen Niederlassungsresten ein und will er in ihnen im Gegensatz zu den Gruppensiedlungen der »--ingen-Orte« Einzelhofsiedlungen erkennen. Die rechtsrheinischen »--weiler-Orte« sind nach ihm im Gegensatz zu den westfränkischen und linksrheinischen erste Ausbausiedlungen; schließlich befürwortet er die Annahme einer Art Vorstufe und Vorform städtischer Siedlung, die auf altbesiedeltem Boden durch die Bezeichnung »burgum«, »castrum« auffällt (»Burgmärkte«). (Vgl. im übrigen K. Wellers Kritik in den Württ. Vierteljahrsheften f. Landesgeschichte 37 [1931], S. 370.)


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