I. Ältere bayerische Geschichte.

Gerade mit der Geschichte vor dem Jahre 1000 beschäftigen sich einige Abhandlungen. Die bisher geübte Ablehnung der »übersehenen Quellen«, die in Ernst Mayer ( 674) einen neuen, warmen Verteidiger gefunden haben, wird von Hans Zeiss ( 686) ausführlicher begründet. Es handelt sich um die Annalen-Nachrichten zu den Jahren 508, 512 und 520. Auf den »Unwert der Einwanderungssage«, dann die falsche Deutung von Tiburnia auf Regensburg wird besonders hingewiesen. Der Einfluß des westgotischen Rechtes aber auf die lex Baiuwariorum ist wohl sicher erwiesen. --Bauerreiss ( 687) tritt den Beweis an, daß der letzte Agilolfinger-Herzog Tassilo III. im Frauenkloster Niedernburg zu Passau begraben ist. --Bacherler ( 378) knüpft an das von ihm im 38. »Sbl. d. histor. Ver. Eichstätt« gebrachte alphabetische Ortsnamenverzeichnis an. Nach Siedlungsbezeichnung, Lagebezeichnung und Kulturnamen werden nun diese Ortsnamen in jedem der acht Teilgebiete, in die er das ganze Gebiet zerlegt, eingeteilt. -- Von Jos. Sturm ( 273) wird, mit den ältesten urkundlichen Zeugnissen über den Ort (Langen-)Preising und seine Herren in dem einzig dastehenden Pergamentkodex des Freisinger Mönches Cozroh aus der 1. Hälfte des 9. Jhds. anhebend, der Beweis erstellt, daß durch sein neuartiges Verfahren gegenüber der Einnamigkeit bis zur Mitte des 8. Jhds. zurück sich die Geschichte dieses uralten Geschlechtes verfolgen läßt. Es fällt allerlei ab für die fünf ältesten Adelsgeschlechter der Bajuvaren, dann für die Ministerialität im Hochstift Freising und die der Wittelsbacher, für das Eigenkirchenwesen, endlich die älteste Geschichte des Sempttales und weit darüber hinaus. K. Trotter hat dieses Buch in den Mon.-Bl. d. herald. Ges. Adler 1932, 156--59 besprochen.


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