II. 1740--1815.

Sehr gering ist der Ertrag des Jahres für die europäische und allgemein-deutsche Geschichte im Zeitalter Friedrichs des Großen. Die Frage, wie der deutsche Mensch den Siebenjährigen Krieg erlebt hat und wie dies Erleben in den Kreis des geistigen Lebens gezogen und zum Erlebnis gestaltet wurde, untersucht K. Schwarze < 2450>. Flugblätter, Zeitgedichte und Soldatenerinnerungen hat er dabei ebenso herangezogen wie den Briefwechsel und die Schriften von Männern wie Gleim, Kleist, Ramler, Sulzer, Lessing, Scheffner, Möser, Moser, Abbt usw. Ist das ganze deutsche Volk vom Zeitgeschehen ergriffen, wobei sich die Friedenssehnsucht des Bürgers und die Not des Soldaten ebenso deutlich zeigen, wie die Abneigung des geistigen Menschen gegen den das Leben im Geiste zerstörenden Krieg, so hat dieser Krieg doch zugleich eine Hinwendung zum Politischen gebracht, und er hat -- nicht zum wenigsten durch Persönlichkeit und Heldentum Friedrichs -- in Preußen und über Preußens Grenzen hinaus das Gefühl der Schicksalsgemeinschaft geweckt, aus dem der Begriff der Volks- und Staatsgemeinschaft aufstieg. Wenn weite Kreise nach dem Kriege rasch wieder in Bequemlichkeit versanken und scheinbar alles, was in ihm an neuen Lebensansätzen wach geworden war, vergaßen, so blieb doch eins in Deutschland wach und ging nicht wieder unter: das Selbstbewußtsein des deutschen Geistes gegenüber anderen Kulturnationen: »Roßbach war in der Folge für das deutsche Volk und die deutsche Kultur vielleicht von größerer Bedeutung, als es in politisch-militärischer Hinsicht gewesen war. Roßbach war der große Schlag, der die deutschen Herzen, deutsches Fühlen von den Fesseln französischen Geistes befreien sollte in seinem Aufruf an deutsche Selbstbesinnung und deutsches Selbstbewußtsein.«

Die Ohnmacht des alten Reichs hat sich unmittelbar vor dem großen Zusammenstoß mit der Französischen Revolution besonders drastisch offenbart in dem Exekutionsversuch gegen das aufständische Lüttich. Die ältere Darstellung von J. Kühn kann H. Strothotte durch Verwertung neuer Quellen, so der


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von J. Hansen in seiner großen Publikation <1931, 869, 1933/34, 1403> dargebotenen Akten und des im Schloß Gracht aufbewahrten Briefwechsels zwischen dem Kölner Kurfürsten Max Franz und dem Führer des münsterschen Kontingents, General Wenge, wesentlich ergänzen < 940>. Er legt zunächst die geistigen und sozialen Ursachen der Lütticher Revolution dar und schildert dann eingehend die Tragikomödie der Reichsexekution, das Gegeneinanderspiel Köln--Preußen, die Rückwirkung auf den Fürstenbund, das klägliche Versagen der Kreistruppen, schließlich das zur Unterdrückung der Revolution führende Eingreifen Österreichs. Sehr klar tritt vor allem die Bedeutung des Habsburgers in Köln hervor, des eifrigen Reichspolitikers, der doch zugleich der bitterste Kritiker der Kriegführung der Reichs- und Kreiskontingente war.

Die napoleonische Zeit in Deutschland wird in größerem Rahmen in dem für weitere Kreise bestimmten Buch von W. Koppen über den Rheinbund behandelt < 948>. Es gibt zunächst eine Darstellung der Zustände im alten Reich und der Ereignisse zwischen 1789 und 1806, um dann die Einwirkung der Fremdherrschaft im französisch gewordenen Deutschland, auf dem linken Rheinufer und in Niedersachsen, in den napoleonischen Neugründungen Berg, Westfalen und Frankfurt und -- freilich sehr unzureichend -- in den deutschen Rheinbundstaaten Baden, Württemberg und Bayern zu schildern. Daß Napoleon eine Entwicklung des Rheinbundes nicht beabsichtigt habe und keine Ansätze zu einer bundesstaatlichen Formung vorhanden gewesen seien, wird man nach den Ausführungen von Hölzle über das napoleonische Staatssystem in Deutschland <1933/34, 1348, S. 306> kaum mehr sagen dürfen, zu weit geht auch die Behauptung, daß die Rheinbundbürokraten die französisch-napoleonische Schablone geistlos durchgepaust hätten. Mit Recht wird die Zeitenwende von 1809 betont: die »fruchtbare Niederlage« Österreichs, die doch den Eindruck wiedererwachter deutscher Kraft und der Verwundbarkeit des französischen Systems hinterließ, hatte allenthalben einen Aufschwung des nationalen Gefühls zur Folge, der bis zu einem gewissen Grade selbst auf die Rheinbundregierungen einwirkte. Nicht ohne Wert, wenn auch ergänzungsbedürftig, ist die am Schluß beigefügte Übersicht über das Judentum im Zeitalter Napoleons. -- Wissenschaftlich ertragreicher ist eine Anzahl von Einzelveröffentlichungen und -untersuchungen. Wertvolles Material gerade auch für die deutsche Geschichte der Zeit enthält der vierte, die Jahre 1800 bis 1807 umfassende Band des von J. W. A. Naber besorgten Briefwechsels zwischen den Mitgliedern der Familie Oranien, dem aus Holland vertriebenen Erbstatthalter Wilhelm V., seiner preußischen Gemahlin Wilhelmine und ihren Kindern, dem Erbprinzen Wilhelm und der mit dem kränklichen Erbprinzen von Braunschweig vermählten Luise < 985>. Im Gegensatz zu den völlig resignierenden Eltern, die bereit waren, sich mit ihren nassauischen Besitzungen zu begnügen, suchte der Erbprinz aus den Säkularisationen Nutzen zu ziehen: er spannte den ihm verschwägerten preußischen König für die Sache des Hauses Oranien ein, verhandelte persönlich 1802 mit dem ersten Konsul in Paris und bestimmte den widerstrebenden Vater zur Annahme der Entschädigungslande Fulda, Korvey, Dortmund und Weingarten, deren Reorganisation er dann selbst tatkräftig in die Hand nahm. Den Anschluß an den anfänglich bewunderten Napoleon lehnte freilich auch er ab, voll Entrüstung über die »Électeurs satellites de la France« trat er 1805 für Preußens Eingreifen in den dritten Koalitionskrieg ein, betätigte


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er sich dann 1806 als Mitglied der Berliner Patriotenpartei. Wilhelm V. hat der Tod davor bewahrt, die völlige Depossedierung zu erleben, der Sohn dagegen sah sich als preußischer General 1806/07 in die Niederlage Preußens verstrickt und schließlich mit seiner Familie auf die Einkünfte aus den ihm gehörenden polnischen Gütern beschränkt. Die Korrespondenz bietet interessante Einblicke in die hohe Politik, ebenso wie in das Leben in den nassauischen Landen und in Fulda, am Braunschweiger und am Berliner Hofe. Kulturhistorisch aufschlußreich sind vor allem die Schreiben Luisens: wenigstens auf die scharfe Kritik der Erstaufführung von Schillers Wallenstein in Braunschweig im August 1801 sei hier hingewiesen. -- Gleich an dieser Stelle soll die Darstellung der Bemühungen des ehemaligen Erbprinzen von Oranien um die Rückerlangung und Vergrößerung der deutschen Erblande sowohl als auch der Niederlande während der Befreiungskriege genannt werden, die H. Fischer unter Benutzung eines umfassenden gedruckten und ungedruckten Quellenmaterials gibt < 987>. Zunächst richteten sich die Bestrebungen Wilhelms, der im März 1813 Hans von Gagern mit der Wahrnehmung seiner deutschen Interessen betraut hatte, auf die deutschen Besitzungen älteren und neueren Datums, also auch auf Fulda und Korvey. Doch während er von den nassau-oranischen Landen nach der Befreiung Besitz ergreifen konnte, wurden die Entschädigungsterritorien dem Steinschen Zentralverwaltungsdepartement zugewiesen, da mit der Wiedereinsetzung in den Niederlanden der Grund für die Entschädigung fortfiel. Der Oranier gab sich indessen damit keineswegs zufrieden. Mit dem neuen niederländischen Königreich wollte er das linksrheinische Land bis zur Mosel vereinigen und rechts des Rheins die um Berg vergrößerten Staaten des Hauses Nassau unter seinem Direktorium zusammenfassen oder hier wenigstens eine oranische Sekundogenitur schaffen. Er mußte freilich seine Pflöcke immer weiter zurückstecken: sowohl den rechtsrheinischen als auch den in Denkschriften des Staatssekretärs Falck ausführlich entwickelten linksrheinischen Plänen trat Preußen entgegen, das nur eine holländische Ausdehnung links der Maas gegen Verzicht auf die oranischen Erblande zugestehen wollte. Auf dem Wiener Kongreß, auf dem Gagern entschieden gegen die preußische Anforderung auf Sachsen auftrat und doch zugleich den größten Teil der Rheinlande für seinen Herrn beanspruchte, fiel die Wilhelm überaus enttäuschende Entscheidung. Sie nahm ihm seinen deutschen Besitz, der zum größten Teil auf dem Wege eines Tauschverfahrens der anderen Linie des Hauses Nassau zufiel. -- Einige kleinere Arbeiten französischer Autoren führen uns zurück in die Zeit der französischen Vorherrschaft über Deutschland. Als Beitrag zur Lebensgeschichte eines der bedeutendsten napoleonischen Präfekten, Lézay-Marnésias, schildert L. Goldberger seine Tätigkeit als französischer Gesandter am Hofe des 1803 von Toskana nach Salzburg und Ende 1805 weiter nach Würzburg versetzten Habsburgers Ferdinand < 946>. War seine Hauptaufgabe, dem Kaiser militärische Informationen zukommen zu lassen, so geben seine Berichte doch auch Aufschluß über Persönlichkeit, Umgebung und Politik des Salzburger Kurfürsten, der schon vor 1805 eine eheliche Verbindung Napoleons mit einer Habsburgerin anregte. Die Kühnheit, mit der Lézay-Marnésia an der französischen Politik Kritik übte und sich für salzburgische Interessen einsetzte, zog ihm zeitweise die Ungnade des Kaisers zu, der ihn trotzdem 1806 erneut zu Ferdinand nach Würzburg entsenden wollte. Doch bevor er dort seine Tätigkeit

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aufnehmen konnte, fiel ihm mit der Präfektur des Rhein-Mosel-Departements eine seinen Fähigkeiten mehr entsprechende Stellung zu. -- Kaum ein Deutscher hat entschiedener kosmopolitischen Rheinbundgeist vertreten, als Emmerich von Dalberg, der Neffe des Fürstprimas, dessen Lebensbild in knappen Zügen E. Dard zeichnet < 982>. 1803 badischer Gesandter in Paris, trat er hier in enge Beziehungen zu Talleyrand, der den skrupellosen und brauchbaren Aristokraten seitdem öfters in seiner intrigenreichen Politik verwandte. 1810 zum französischen Staatsrat und Herzog erhoben, hat er dann, den Weisungen seines Meisters folgend, erheblich zum Sturze Napoleons beigetragen, so daß wir ihn 1814 als Mitglied der Pariser provisorischen Regierung, 1816 bis 1820 als Gesandten Ludwigs XVIII. in Turin treffen. In der Lebensskizze findet sich übrigens der Abdruck eines Berichts Dalbergs an Talleyrand aus Karlsruhe vom 11. Juli 1808 mit Mitteilungen über den inneren Neuaufbau des badischen Staates. -- Eine Auswahl aus den in Wien aufbewahrten Berichten Metternichs aus den Anfängen seiner Tätigkeit als Botschafter in Paris Juli 1806 bis Ende 1807 legt C. de Grunwald vor < 952>. Sie zeigen Metternichs Überzeugung, daß angesichts des Strebens Napoleons zur Universalherrschaft eine dauernde Aussöhnung mit ihm unmöglich sei. Auffallend ist seine Beurteilung der Stimmung des französischen Volkes: er behauptet geradezu, daß man in Paris die Niederlage des Kaisers im Kriege mit Preußen und Russen wünsche, da man nur dann zum Frieden kommen werde. Im Hinblick auf das spätere »System« Metternichs sind Mitteilungen des Botschafters über den Ausbau der politischen Spionage von Belang. -- Einen großen Raum in den Berichten Metternichs aus dem Jahre 1807 nimmt die polnische Frage ein. Der allein gedruckte Teil der Dissertation von I. Pracht über ihre Entwicklung seit der ersten Teilung befaßt sich gerade mit den Vorgängen und politischen Verhandlungen der Jahre 1806/07 < 931>. Wesentlich Neues scheinen mir die Ausführungen über die Organisation des Aufstandes gegen Preußen und die Parteiungen innerhalb der Polen, über die Ziele Napoleons und die Pläne Chartoryskis und schließlich über die zur Bildung des Herzogtums Warschau führenden Tilsiter Verhandlungen nicht zu enthalten.

Archivalisch ausgezeichnet unterbaut ist die Untersuchung H. Herfurths über die Volksaufstände gegen die französische Herrschaft in den hanseatischen Departements Elbmündung, Wesermündung und Oberems im Frühjahr 1813 < 953>. Die Kenntnis der Berichte der französischen Präfekten, Polizeiorgane und Generale, der Korrespondenz des russischen Reiterführers Tettenborn, des hannoverschen Ministers Münster und seiner Beauftragten, die Einsicht ferner in Tagebücher, Schreibkalender und andere aus der Bevölkerung selbst stammende Aufzeichnungen haben den Verf. instand gesetzt, ein lückenloses Bild der Entstehung, des Verlaufs und des tragischen Endes dieser wirklichen Volkserhebung zu geben, die in den ersten Monaten des Jahres 1813 die nordhannoverschen Gebiete erfüllte und die französische Herrschaft zeitweise bedrohte. Die Nachricht von der russischen Katastrophe Napoleons löste bei der wirtschaftlich hart gedrückten Bevölkerung Unruhen aus, die zunächst noch von den Behörden durch Vorgehen gegen Klubs und Festsetzung von Geiseln gedämpft werden konnten, nach dem Hamburger Zollaufstand von Ende Februar aber ein Ausmaß annahmen, das nicht zum wenigsten die Räumung Hamburgs und den erfolgreichen Vormarsch Tettenborns ermöglichte. Wenn


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es mobilen Kolonnen der Franzosen gelang, die Bauernerhebung an der Wesermündung blutig niederzuwerfen, so ging ihnen dafür das ganze Elbdepartement verloren, wo Freiwilligenformationen den schwachen russischen Kräften zur Seite traten. Napoleon sah sich gezwungen, zunächst Vandamme, dann Davout nach Norden zu senden: die durch diese Detachierungen herbeigeführte Schwächung der französischen Hauptmacht an der Mittelelbe ist das wichtige positive Verdienst jener mutigen Erhebungen der Niedersachsen um die deutsche Sache. Von den Engländern, die den günstigen Zeitpunkt zu einer Landung im März verpaßten, nicht genügend unterstützt, ist der Aufstand, bei dessen Teilnehmern neben territorial-dynastischen doch auch deutlich national-deutsche Beweggründe zu erkennen sind, dann infolge der französischen Übermacht zusammengebrochen, er wird indessen stets ein ruhmreiches Blatt in der Geschichte Niedersachsens bilden. Wohlabgewogen sind die Urteile H.s über die handelnden Persönlichkeiten auf beiden Seiten: wenn er die Leistungen der Freiheitskämpfer hervorhebt, so wird er doch auch Männern wie Vandamme und Davout gerecht, und an Tettenborn, an der englischen Regierung und an manchen hannoverschen Behörden übt er berechtigte Kritik. Vielleicht, daß der Präfekt von Oberems, Keverberg, zu ungünstig abschneidet; die eingehende Untersuchung von G. Mücke über seine Tätigkeit als Unterpräfekt in Kleve läßt ihn in besserem Lichte erscheinen <vgl. 1935, 1554 S. 517 f.>. -- Im Gegensatz zu dem englischen Prinzregenten und den englischen Ministern hat der hannoversche Minister in London, Graf Münster, sich eifrig um eine wirksame Unterstützung der Aufständischen bemüht. H.s Urteil über diesen Mann, der im Kampfe gegen Napoleon eine nicht geringe Rolle gespielt hat, deckt sich im wesentlichen mit dem von K. Krausnick, der, gestützt auf seine in Hannover aufbewahrten Korrespondenzen, Münsters Haltung in der europäischen Politik von 1806 und 1815 nachgeht < 977>. Es ergibt sich, daß die harten Urteile Arndts und Treitschkes ebenso übertrieben sind wie die Lobpreisungen des hannoverschen Geschichtsschreibers v. Hassell. Münster dachte rein staatlich und zugleich übernational, er war insofern gleichzeitig Weltbürger und hannoverscher Partikularist, aber er war viel zu sehr kühler Realpolitiker und guter Europäer -- ähnlich wie Metternich --, als daß er sich, wie man vielfach behauptet hat, von blindem Haß gegen Preußen hätte leiten lassen. Gewiß war ihm Preußen nicht sympathisch, hat er Pläne zur Ausdehnung des Welfenstaats auf Kosten des gefährlichen Nachbarn gehegt und betrieben, aber er hat dann doch ehrlich Preußens Erhebung begrüßt, weil sie das gemeinsame Ziel des Sturzes Napoleons förderte, und 1814 ist er um der Sicherheit Deutschlands und Europas willen für eine Wacht Österreichs am südlichen, Preußens am nördlichen Rhein eingetreten. So dankenswert diese Feststellungen sind, so scheint mir K. das Thema, das die Möglichkeit zur Ausarbeitung eines überaus wichtigen Beitrags zur politischen und diplomatischen Geschichte der Zeit Napoleons und der Freiheitskriege bot, keineswegs völlig ausgeschöpft zu haben. Allzu kurz und oberflächlich geht er über wichtige Stadien der ausgedehnten Tätigkeit Münsters hinweg, für die ihm übrigens neuere englische Werke, wie Websters Darstellung der Politik Castlereaghs zwischen 1812 und 1815 und Bucklands Buch über Metternich und die britische Regierung 1809 bis 1813 <vgl. 1931, 888 S. 206 f., u. 1932, 946 S. 214 f.>, wertvollstes Material geboten hätten.

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Am Rande seien noch einige kleinere in französischen Zeitschriften erschienene Aufsätze angeführt. J. Dostal berichtet über die Reise, die Fouché während des Waffenstillstandes im Juli 1813 im Auftrage Napoleons von Dresden nach Prag unternahm. Deutlich lassen die Berichte des mit seiner Überwachung betrauten österreichischen Polizeikommissars die außerordentliche Franzosenfeindschaft der von Fouché berührten deutschböhmischen Gebiete erkennen, die sich in erregten Kundgebungen gegen ihn Luft machte < 954>. -- E. Chapuisat behandelt den Durchmarsch der Verbündeten durch die Schweiz Ende 1813, wobei er vor allem die Haltung des Landammanns Reinhard herausstellt, der durch rasche eigene Initiative Metternichs Plan, der Schweiz eine Verfassung zu dekretieren, durchkreuzte < 955>. -- P. Leuilliot registriert die Ergebnisse des 1935 erschienenen Buches von J. Regnault über den Feldzug von 1815 für das Elsaß und wendet sich dabei dem gegen die Rheinarmee kommandierenden General Rapp erhobenen Vorwurf des Ungehorsams zu < 957>. Es zeigt sich, daß Rapp zwar eine begrenzte Offensive gegen Germersheim unternommen, sich aber auf die Nachricht von Waterloo auf Straßburg zurückgezogen hat, statt sich befehlsgemäß nach Paris zu wenden.


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