V. Militärgeschichte.

Die Entwicklung der preußischen Kriegsmarine ist auf das engste mit Pommern und hier besonders mit Stettin verbunden, und zwar bereits seit den Zeiten Friedrich Wilhelms I., wenn auch erst mit dem Stapellauf der Kriegskorvette »Amazone« 1843 in Grabow bei Stettin die Anfänge einer selbständigen preußischen Kriegsmarine anzusetzen sind. In welcher Form diese Entwicklung vor sich gegangen ist, schildert O. Altenburg < 1889> in seinem jetzt in 2. Aufl. herausgekommenen Büchlein über die Anfänge der preußischen Kriegsmarine in Stettin, vornehmlich auf Grund des im Stettiner Staatsarchivs beruhenden Quellenmaterials. -- Eine in mehr als einer Beziehung wichtige Quelle erschließt B. Schulze < 1875> mit seiner Veröffentlichung der jetzt im Heeresarchiv beruhenden pommerschen Kantonlisten von 1733, die bis zum Tode Friedrichs des Großen Gültigkeit behielten. Ihr Wert besteht vor allem auch darin, daß sie für familiengeschichtliche Forschungen ohne Schwierigkeit die Feststellung der zu jedem Ort gehörigen Regimentsstammrollen bzw. Rückschlüsse auf die Heimat der in den Stammrollen aufgeführten Soldaten ermöglichen. -- In seiner Studie über die Geschichte des Feldzuges von 1761 in Pommern und die dritte Belagerung Kolbergs im Siebenjährigen Kriege, in der Verf. mancherlei neues Material verwendet, kommt E. Kessel < 927> zu einer positiven Beurteilung des Prinzen Friedrich Eugen von Württemberg, des preußischen Oberbefehlshabers des Entsatzheeres, während er für das Fehlschlagen dieses Feldzuges sehr stark den Generalleutnant v. Platen verantwortlich macht.


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