2. Handel und Industrie.Dösselers <
2036> stoffreichen Ausführungen verdanken wir eine wesentliche
Bereicherung unserer Kenntnis der westfälischen Wirtschaft und ihrer Verkehrsbeziehungen im späteren MA. und
im Beginn der Neuzeit bis ins 17. Jh. Schon für das 16./17. Jh. kann er u. a. die Erscheinung belegen, daß
westfälische Leinenhändler ihre Ware unmittelbar durch Hausierhandel weithin vertreiben. Ein Zentrum dieses
Handels bildeten, vor allem im 18. Jh., die Orte Hopsten (Fürstentum Münster), Mettingen und Recke (Lingen).
Den Geschäftsbetrieb einer solchen Töddenfamilie aus Hopsten -- »Tödde« oder
»Hopster« ist der Name dieser umherziehenden Leinewandhändler -- hat Nemitz <
2096> auf Grund eines (im Wortlaut abgedruckten und mit Erläuterungen
versehenen) die Jahre 1725--1732 umfassenden Geschäftsbuches beschrieben. Die Aufzeichnungen betreffen nur einen
Teil der Geschäfte, lassen jedoch soviel erkennen, daß es sich um eine Art Handelsgesellschaft handelt, die
nicht selbst Einzel-, sondern Großhandel trieb und die Ware sogar z. T. auswärts einkaufte. Die Bearbeiterin
hat der Bestimmung der Warenarten, der Maße und Preise besonderes Augenmerk geschenkt. -- Der Beachtung wert sind
ferner die »Geschichte des Ibbenbürener Steinkohlenbergwerks bis zum 20. Jh.« von H.
Rickelmann (Ibbenbüren 1935, 221 S.), dessen Anfänge nachweislich bis ins 16. Jh.
zurückreichen, sowie der Aufsatz von H. Kruse, Bergbau und Industrie im Sieg-, Lahn- und
S.507 Dillgebiet (in Die Eschenburg i. Dillkreis, 1936, S. 34--48), der einen ausgezeichneten Durchblick durch die Entwicklung der gesamten Siegerländer Wirtschaft gibt. |
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