II. Reformationsgeschichte.

Weitausholend behandelt Theobald < 2401> in drei einleitenden Kapiteln, die fast 100 Seiten einnehmen, die Vorgeschichte der Reformation in Regensburg, indem er die äußeren Verhältnisse, die kirchlichen Einrichtungen, Religiosität und Sittlichkeit, endlich die Judenvertreibung und die Wallfahrt zur Schönen Maria kenntnisreich und sprachlich gut, manchmal auch spitz und scharf schildert. Der Administrator des Fürstbistums, der Weihebischof, das Domkapitel, der Stadtrat, der Prediger Hubmaier usw. werden charakterisiert, die Entwicklung fließend gegeben. 360 Anmerkungen lassen den wissenschaftlichen Stoff ahnen, der hinter der Darstellung steckt. -- Auf Grund von Archivalien des Hauptstaatsarchivs München behandelt Simbeck < 2400> »das Sturmjahr 1592 in Nabburg«, dann in derselben Zeit den Kampf der Amberger gegen den Kalvinismus unter den Kurfürsten Friedrich IV. und V., endlich die schon früh versuchte Gegenreform in Hohenburg auf dem Nordgau, das zum Hochstift Regensburg gehörte und wo besonders zwei Hammermeistern zugesetzt wurde, katholisch zu werden. -- Den Kalvinismus seines Vaters hatte Kurfürst Ludwig VI. abgelehnt. Die Protokolle geben »ein überaus reiches Bild von dem religiösen, kulturellen und sittlichen Leben der einzelnen Gemeinden, wie man es in diesem Umfang selten für ein Land findet«. Pfarrei für Pfarrei wird der Visitationstext wörtlich gebracht, was den großen Umfang der Arbeit von J. B. Götz < 2399> (fast 200 Seiten) erklärt. Das »Ergebnis« (Kirchendiener, Schulen, Beamte, Armenpflege, Katholiken, Kalvinisten, Volksbräuche usw.) wird vorweggenommen. -- Nach Briefen im Universitätsarchiv Herrnhut behandelt Wotschke < 2402 und 2403> »Herrenhutiana« vor der Mitte des 18. Jh.'s besonders im »betrübten feindseligen Augsburg«. -- Auf 123 Seiten (zweispaltig und im Kleindruck) steht eine Unmenge Orts- und Personennamen, von Wolf verzettelt. Dieses Register macht die ersten zehn Bände der gutgeführten Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte < 8> erst richtig brauchbar.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)