X. Wirtschaftsgeschichte.

Das Kloster Allerheiligen zu Schaffhausen besitzt ein bedeutendes Archiv, auf Grund dessen der Grundbesitz dieses Gotteshauses von E. Schudel bearbeitet werden konnte (Der Grundbesitz des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen. Schleitheim. 176 S. Mit Karte.). Im 11. Jh. gegründet, war Allerheiligen eine Zeitlang einer der Mittelpunkte der Hirsauer Reformbewegung. Später aber sinkt es zu unbedeutender Stellung herab und wird im Verlaufe der Reformation 1529 durch die Stadt Schaffhausen säkularisiert. Die Stadt übernahm den gesamten Besitz des Klosters und auch die Archivalien. Die Verfasserin schildert den Grundbesitz des Klosters nach seiner Entstehung, nach dem Umfang und nach der Art der Bewirtschaftung desselben. Beachtenswert ist, daß der Güterbeschrieb von Allerheiligen, den F. L. Baumann auf ca. 1150 ansetzte, erheblich früher zu datieren ist: er muß auf alle Fälle vor dem Jahre 1111 entstanden sein. --Ammann < 2121> veröffentlicht die Zolltarife aus dem Gebiet am Untersee und Rhein, nämlich Konstanz, Stein a. Rhein, Diessenhofen, Schaffhausen und Wörth am Rheinfall. In der Einleitung zieht er das Ergebnis der Quellenveröffentlichung, die einen Einblick in die internationale Verflechtung der Wirtschaft des Spätma.'s gewährt und den Beweis leistet, daß der ganze Landstrich im MA. trotz der politischen Zerklüftung durchaus eine verkehrswirtschaftliche Einheit bildete. Damit sind wieder eine Reihe wichtiger Tarife erschlossen, nachdem bereits derartige Quellen aus Luzern, Zürich, Bern, Basel, Como, Konstanz und aus dem Aargau gedruckt worden waren. Unter Hinweis auf den programmatischen Aufsatz von H. Bächtold (Vjschr. Sozial- u. Wirtschaftsgesch. 11, 1913, S. 515) darf betont werden, daß die Forschung durch diese neue Arbeit erheblich gefördert worden ist.


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