II. Die südgermanischen Reiche der Völkerwanderung.

Von den Ostgoten bis zu den bairischen Siedlern des hohen MA.'s überblickt E. Gamillscheg < 711> in Kürze die germanische Einwanderung nach Italien, deren wichtigsten Abschnitten der 2. Band seiner Romania Germanica zum überwiegenden Teil gewidmet ist. Dem Nordteil des Ostgotenreiches gilt die ausführliche Untersuchung R. Heubergers < 714>, die sich mit der in vielem verfehlten Arbeit von H. Dietze über Rätien auseinandersetzt und namentlich auch von neuem erweist, daß das Ostgotenreich nicht über die Alpen ausgegriffen hat. An anderer Stelle < 713> spürt H. der Erhebung des Erulers Sindwal im Jahre 567 nach, die nach ihm eher in Nordligurien als im Trienter Gebiet geschehen ist; den Titel rex Brentorum mit den Breonen zusammenzubringen (L. Schmidt), lehnt er ab. Von den schwankenden Verhandlungen zwischen Amalaswintha und Byzanz (über die festere Unterordnung, wenn nicht förmliche Abtretung des Ostgotenreiches) durch das wechselvolle Geschick des Krieges, dessen verschiedene Führung durch Belisar und Narses anschaulich herausgearbeitet wird, verfolgt R. Cessi < 712> die wichtigsten Phasen der byzantinischen Italienpolitik bis zum Zusammenbruch der Siegeshoffnungen durch den Friedensschluß zwischen Franken und Langobarden im Jahre 590 und die Annäherung zwischen Papst und Langobardenkönig.

Zur Wandalengeschichte gibt Waldeyer-Hartz < 715>, angeregt durch das bekannte Buch von Gautier, einen kurzen Beitrag vom Standpunkt des Seeoffiziers aus. -- K. F. Strohekers Diss. über den Westgotenkönig Eurich < 716> beruht auf sorgfältigem Studium der Quellen, deren Art und beschränkter Umfang freilich der Darstellung Grenzen zieht. Das Ergebnis deckt sich im wesentlichen mit den bisherigen Anschauungen, auch in der Ablehnung des auf Gregor von Tours zurückgehenden kirchlichen Vorurteils, das St. bis in die katholische Geschichtsschreibung der Neuzeit verfolgt.


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