II. Allgemeine Darstellungen.

Sein Programm der Judenfrageforschung von 1935 <1935, 108> setzt W. Grau in einem Vortrag auf dem deutschen Archivtag < 1837> fort, vertieft und erweitert um den Plan einer historischen Statistik der Judentaufen und Mischehen in Deutschland. Sein im Vorjahr angezeigter knapper, aber klarer Abriß der Geschichte der Judenfrage in Deutschland <1936,


S.363

1718, S. 340> ist, um sieben Anlagen vermehrt, als Buch erschienen (Leipzig, B. G. Teubner, 32 S.). -- W. Koehler bietet mit seinen »Studien zur Geschichte der Judenfrage« < 1840> eine flüssig geschriebene, im ganzen richtig gesehene Schilderung der Entwicklung der Judenfrage von der Antike bis zur Gegenwart. Er lenkt den Blick immer auf die entscheidende Frage des Verhältnisses von Deutschen und Juden und hebt die Tatsache hervor, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit niemals judenfreundlich gewesen sei, sondern instinktiv stets einen Widerwillen gegen die Juden empfunden habe. -- Die englisch geschriebene Geschichte der Juden in Deutschland von M. Lowenthal <1936, 1719> ist im gleichen Tenor gehalten wie die anderen jüdischen Darstellungen dieser Art (Philippson, Elbogen usw.): voll moralischer Betrachtungen, voller Mitleids für die stets leidenden Juden, ohne politischen Blick, geschweige denn geschichtliches Verständnis für Preußen und Deutschland.

Das Eindringen der Juden und des jüdischen Geistes in die einzelnen deutschen Wissenschaften bildet den Gegenstand immer regerer Forschung. Wir nennen H. A. Grunsky, Der Einbruch des Judentums in die Philosophie (Berlin, Junker & Dünnhaupt, 36 S.), der den einheitlichen Grundzug aller jüdischen Philosophie in dem Prinzig der absoluten Zusammenhanglosigkeit, einem Ausfluß talmudischen Denkens, sieht, und die im Deutschen Rechtsverlag (Berlin) seit 1936 erscheinende Reihe »Das Judentum in der Rechtswissenschaft«, worin der Einfluß der Juden auf die einzelnen juristischen Disziplinen von deutschen Wissenschaftlern dargestellt wird. Auf diese Schriftenserie wird im nächsten Jahresbericht im größeren Zusammenhang einzugehen sein.


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