I. Quellen und Geschichte der Geschichtschreibung.

In den Niederlausitzer Mitt. veröffentlichte R. Moderhack < 208> Regesten von 44 z. T. noch ungedruckten Urkunden aus dem Sommerfelder Stadtarchiv. Er setzte damit seine verdienstlichen Quellenveröffentlichungen aus Niederlausitzer Stadtarchiven fort, die sämtlich in der gleichen Zeitschrift erschienen sind. Durch Führung zahlreicher Sachbegriffe wurde das Register zum Schlüssel für die Benutzung. -- Anläßlich seines hundertjährigen Bestehens gab der Verein für Geschichte der Mark Brandenburg einen Neudruck der »Bellica progymnasmata« (1512) mit Übersetzung heraus; es handelt sich um den einzigen erhaltenen Bericht über ein brandenburgisches Turnier. Für die eigentliche Festschrift »Brandenburgische Siegel und Wappen«, herausgegeben von E. Kittel < 407>, sei auf den Abschnitt »Siegel und Wappen« verwiesen.

Über die Neuerscheinungen unterrichtet wiederum die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten gesichtete und geordnete »Bibliographie« W. Polthiers < 32> und R. Lehmanns Verzeichnis der Niederlausitzer historischen Literatur in den »Niederlausitzer Mitt.« < 33>. -- Berthold Schulze versucht in seinem Aufsatz »Landesgeschichtsschreibung in Brandenburg« < 121> die Zielsetzung junger Kräfte in der brandenburgischen Landesgeschichtsschreibung der Gegenwart herauswachsen zu lassen aus der Gesamtentwicklung der märkischen Geschichtsschreibung. Ursprung der Ziele ist die nationale Aufgabe von gestern, heute und morgen, ihr Kern die Erfassung deutscher Leistung im Osten. Seit Erscheinen dieses Aufsatzes ist R. Lehmanns »Geschichte des Markgraftums Niederlausitz« (s. Abschn. III) ein neuer rechter Beweis dafür, wie die Landesgeschichte, wenn sie sich stets ihrer Aufgabe im Rahmen der deutschen Gesamtgeschichtsschreibung bewußt ist, Fundament für eine künftige Geschichte des deutschen Volkes werden kann. Diese wird allein auf der Grundlage langer und planmäßiger Vorarbeit in den deutschen Gauen selbst erwachsen.


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