I. Quellen.Zur Tausendjahrfeier des deutschen Ostens am
21. September 1937 ist der erste Teil des Urkundenbuches des Erzstifts Magdeburg, der den Zeitraum von 937 bis 1192
umfaßt, erschienen <
209>. Nachdem der erste Bearbeiter des Urkundenbuchs, Friedrich Israel,
schon 1929 von der Weiterführung der Arbeiten am UB. Abstand nehmen mußte, hat W.
Möllenberg die Publikation
S.479 und die Herstellung des Registers durchgeführt. Das Urkundenbuch stellt seinem Inhalt nach die bedeutsamste Urkundenveröffentlichung der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle für die Provinz Sachsen dar. Obwohl der Herausgeber mit Recht hervorhebt, daß man von einem Urkundenbuch, das nur bis zum Ausgang des 12. Jh.'s reicht, keine neuen Urkunden erwarten dürfe, so sind von 452 Nummern immerhin 17 Urkunden bisher ungedruckt gewesen. Daß trotz der älteren Vorarbeiten von Hertel und Israel der gesamte Text des Bandes neu bearbeitet werden mußte, betont auch der Herausgeber: so sind allein die Angaben des Registers maßgebend, und sie entsprechen dem neusten Stand der Forschung. Nicht nur die ma.'liche sächsische Provinzialgeschichte wird durch diese Publikation einen neuen Auftrieb erfahren; auch die allgemeine ostdeutsche Geschichtsschreibung erhält mit ihr eine neue, zuverlässige Grundlage. Verwiesen sei auch auf die Rezension von Joh. Schultze (Forsch. brandenb.-preuß. Gesch., Bd. 50, 1938, S. 145--146).H. Weirich
veröffentlicht <1936,
2197> das im Staatsarchiv Marburg aufgefundene Privileg des Papstes
Benedikt VII. für die Abtei Memleben und untersucht es diplomatisch. Zugleich hebt er die Bedeutung des Privilegs
für die Papstgeschichte des 10. Jahrhunderts hervor. -- Aus dem Staatsarchiv Zerbst veröffentlicht R.
Siebert <1936,
795> 14 Urkunden, hauptsächlich in Regestenform. Die Urkunden
betreffen besonders Geld- und andere Kaufgeschäfte, an denen S. Bartholomei in Zerbst überwiegend beteiligt
ist. -- Die älteren von Lesser und Förstemann herausgegebenen Urkunden des Archivs der Stadt Nordhausen bringt
das von Linke bearbeitete Nordhäuser Urkundenbuch <1936,
192> (Teil I, 1158--1793) nur in knapper Regestenform. Einige Urkunden sind
vollständig abgedruckt. Ein Registerband ist in Aussicht gestellt. -- Gleichfalls in Regestenform
veröffentlicht C. Rühlemann-Eisleben <
210> 158 Urkunden (1439--1791), die sich im Besitz des Altertumsvereins der
Grafschaft Mansfeld befinden. Hauptsächlich handelt es sich um Urkunden der Grafen von Mansfeld, die sich auf
Vermögensangelegenheiten und Lehnssachen der Grafen beziehen. -- Aus dem Archiv des Germanischen Nationalmuseums zu
Nürnberg stammt ein bisher unbekanntes Kopialbuch des Erfurter Allerheiligenspitals und späteren Reglerstiftes
zu Erfurt, das P. Acht <
2357> näher untersucht. Der Kodex ist eine Papierhandschrift in
Folio. Das eigentliche Kopialbuch ist Fol. 1--30 enthalten; es vereinigt Urkunden von 1117--1505. Ein zweiter Teil
beginnt mit Fol. 31, der aus dem Anfang des 17. Jh.'s stammt. Die Urkunden dieses zweiten Teils beziehen sich z. gr. T.
auf den Erfurter Bürger Erasmus Fensterer, der weitgehende Geschäftsbeziehungen unterhielt. Am Schluß
druckt Acht Urkunden aus dem Kopialbuch ab (1117; 1125; 1130 usw.). Ferner veröffentlicht er noch eine in der
Bibliothèque Nationale zu Paris befindliche Urkunde des Reglerstifts für die Marienkirche mit dem
ältesten Stiftssiegel von 1177. --Eckhardt stellt <1936,
193> die Datierung der Urkunde Nr. 389 des Mühlhauser Urkundenbuchs
richtig, indem er überzeugend nachweist, daß das Datum 1308 statt 1292 heißen
muß. -- Zwei Briefe des Conrad Cordatus an Johann Weinleb aus den Jahren 1543 und 1546 veröffentlicht W.
Friedensburg () <1936,
2370>. Cordatus klagt im ersten Brief besonders über die angeblich
vom kurfürstlichen Hof begünstigte katholische Partei im Stendaler Stadtrat, während der zweite Brief den
kurfürstlichen Auftrag einer Reise nach Frankfurt zu einer Promotionsangelegenheit enthält. -- O.
Clemen druckt
S.480 < 910> einen Brief Georg Lauterbecks an Melanchthon ab, in dem der Mansfeldische Kanzler anschaulich von den Verheerungen des Mansfelder Gebiets durch Graf Albrecht III. v. Mansfeld (1554--1555) berichtet. Lauterbeck starb 1578 als Kulmbachischer Rat. |
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