I. Allgemeines und Quellenkunde.

Mit Befriedigung darf die landesgeschichtliche Forschung Württembergs auf den Ertrag des Berichtsjahrs 1937 zurückschauen angesichts der stattlichen Anzahl tüchtiger, die Geschichtswissenschaft fördernder Arbeiten, die sie dabei vorweisen kann. Besonders spürbar wird diesmal auch der starke Auftrieb, der der Landesgeschichte aus der großen Wende des deutschen Schicksals und den durch sie bedingten neuen Fragestellungen und Auffassungen erwachsen ist.

Als einen besonders wichtigen Fortschritt auf dem Gebiet der Quellenkunde verzeichnen wir die freudig zu begrüßende Tatsache, daß die württembergische Archivdirektion den Weg zur Erschließung der schriftlichen Quellen zur württembergischen Landesgeschichte wesentlich erleichtert hat durch die Herausgabe der von K. O. Müller sorgfältig bearbeiteten Gesamtübersicht über die Bestände der staatlichen Archive Württembergs < 85>, deren nähere, archivwissenschaftliche Würdigung an anderer Stelle erfolgen soll. Ihr tritt für das engere Arbeitsgebiet der Sippenforschung zur Seite die von W. Grube gegebene Zusammenstellung der im Ludwigsburger Staatsfilialarchiv verwahrten Quellen zur württembergischen Familiengeschichte < 1727>. -- Es kann nur anspornend auf die Gegenwart einwirken, wenn K. Weller < 125> darauf hinweist, welch bedeutsame Beiträge zur deutschen Geschichtswissenschaft die ältere landesgeschichtliche Forschung des 18./19. Jh.'s in den engen Grenzen des heutigen württembergischen Franken und seiner verflossenen Kleinstaatenwelt geliefert hat. Namen wie Hansselmann, Wibel, Prescher, Gräter u. a. mehr sowie die 1847 einsetzende Tätigkeit des Historischen Vereins für das württembergische Franken sind für den Kundigen beredte Zeugnisse.


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