VII. Schulgeschichte.

Als Vorarbeit für eine Geschichte des -- lutherischen -- Schulwesens der ehemaligen Grafschaft Wertheim stellt Langguth < 2712> die von ihm seit Jahrzehnten gesammelten Nachrichten und Quellen, zumeist in neuzeitlicher Schriftsprache, zur Verfügung. Sie beginnen mit der Reformationszeit und schließen für die einzelnen Schulen, die Lateinschule und die Volksschule in Wertheim selbst und die Schulen auf dem Lande, zu verschiednen Zeiten. Nicht nur der künftige Verfasser der gewünschten Darstellung, auch die allgemeine Erziehungsgeschichte, die Volkskunde, Musik- und Kulturgeschichte des 16. und besonders des 17. Jh.'s findet in den nach Sachbegriffen eingeteilten Auszügen und Abdrucken reichen Stoff. -- Obgleich Höhne <1936, 2532> seine Geschichte der deutschen Burschenschaft der Bubenreuther an der Erlanger Universität nur einen Rechenschaftsbericht nennt, den diese Korporation sich selbst gibt, darf doch auch die Öffentlichkeit, die Hochschulkunde wie die Studentengeschichte das hundertzwanzigjährige Wirken der Bubenruthia nicht übersehen. Im Laufe der Zeit hat sie über die Mauern der kleinen Universitätsstadt hinausgegriffen und in die Entwicklung der deutschen burschenschaftlichen Bewegung und schließlich der gesamten deutschen Studentenschaft, zeitweise bestimmend und führend, stets tatbereit und tatkräftig, eingegriffen. Von Anbeginn war ihr immer unverändert gebliebenes Ziel gewesen, als Erziehungsgemeinschaft nach strenger Auslese den deutschen Menschen zu formen. Inwieweit es gelungen, des ist Zeuge der in dem Buche verzeichnete Lebensgang von 2860 Bubenreuthern. Neben jene, welche an schlichtem Platze ihre beruflichen Pflichten erfüllten, reihen sich die vielen, die im vergangenen Jh., im Kriege, im Zwischenreich das nationale, völkische, das soziale Gedankengut ihrer Lebensverbindung an hervorragender Stellung zu breiter Auswirkung haben gelangen lassen oder im neuen Reiche seiner eingedenk mit vollem Einsatz ihrer Person der deutschen Volksgemeinschaft dienen.

(H. Burkard)


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