Auch die Vorgeschichte hat durch die »große Zusammenschau«


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Petris reiche Anregungen erhalten. Das anerkennen neben Zeiß <S. 86, Nr. 1620> insbesondere die Besprechungen von Kühn und Tackenberg, wenn auch Zweifel, die bei dem Stande der fränkischen Archäologie erklärlich sind, auftauchen, Berichtigungen und Ergänzungen nötig sind; vgl. z. B. Tackenbergs Kritik an der Unterscheidung der »Reihengräberfriedhöfe als Hinterlassenschaft der militärischen und politischen Aristokratie der Franken«. Für Belgien hat Baron de Loe < 131> eine kritische Gesamtübersicht der römischen Funde herausgebracht. Besonders wichtig sind die Studien von de Maeyer <S. 37, Nr. 688>, der nachweist, daß die römischen Villen im Norden Belgiens bereits nach dem ersten großen Frankeneinfall von 268--275 von den Römern aufgegeben wurden. Auf ihn stützt sich Bertrang < 12> bei der Behandlung der zahlreichen römischen Villen im Ardennergebiet. Zu einem für die Volksgeschichte des Rheinmündungsgebiets wichtigen Ergebnis kommt Brunsting < 24> mit der Feststellung, daß die Zivilsiedlung von Nymwegen nach dem Bataveraufstand und der Überlassung des Gebiets an diesen germanischen Stamm nicht wieder auflebte.

Von besonderer Wichtigkeit für die angeschnittenen Fragen ist eine Vermehrung und bessere wissenschaftliche Erforschung der fränkischen Funde. Besonders ergiebig waren die Ausgrabungen in den östlichen französischen Departements < 170; vgl. auch S. 38, Nr. 710>. Den Funden von Salin < 170> schließt sich die Aufdeckung eines umfangreichen Friedhofs bei Grand an, den Toussaint < 198, 199> untersucht und beschrieben hat. Für die Siedlungsgeschichte ist bemerkenswert, daß der gallo-romanische vicus Grannus, der vor dem Frankenvorstoß befestigt wurde, nach der Verbrennung von den Franken wieder besiedelt wurde. Die Germanen benutzten nicht nur die Flur, sondern auch den Friedhof weiter. Diese als Fingerzeig für die weitere Erkundung wichtige Feststellung machte J. Steinhausen auch für die Trierer Gegend. Erwähnt sei auch neben den von Haubourdin < 90> mitgeteilten Frankenstufen von Stambruges der an der Südgrenze des fränkischen Siedlungsgebiets gelegene Friedhof von Chévigny (Yonne), über den Dauvergne < 40> berichtet.


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