VIII. Kirchengeschichte.

Boner < 2342> behandelt die Verfassungsgeschichte des Chorherrnstiftes St. Mauritius in Zofingen. Er bereichert die Reihe der Monographien über schweizerische Kollegiatsstifte, indem er seinen Stoff nach den Vorbildern von Schäfer und Beyerle gliedert und verarbeitet. Herausgewachsen aus der alten Pfarrkirche einer ausgedehnten alemannischen Urpfarrei, wurde in Zofingen durch die Stadtherren, die Grafen von Froburg, in den letzten Dezennien des 12. Jh.'s ein Kollegiatsstift errichtet, das durchaus mit der Erhebung Zofingens zur Stadt in Beziehung steht. Im Jahre 1201 ist das Stift durch die Erwähnung zweier canonici erstmals bezeugt. Die alte Zofinger Pfarrkirche war eine lenzburgische Eigenkirche gewesen und ging bei der Gründung des Stiftes in diesem auf. B. beleuchtet diese Umwandlung, insbesondere die wirtschaftlichen Vorgänge. --Henggeler < 2390> untersucht anknüpfend an


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Schulte noch einmal die ma.'lichen Mitglieder des Klosters Einsiedeln auf ihre Standeszugehörigkeit. Die Stiftsherren gehörten durchweg dem alten Adel des alten Herzogtums Schwaben oder des alten Königreichs Burgund an. Vor allem fällt dabei auf, daß die Gebiete des heutigen Solothurn und Bern sehr stark vertreten sind. Der Grund hierfür lag in der Tatsache, daß in jenen Gegenden kein edelfreies Kloster lag, in welchem eine standesgemäße Versorgung möglich war. Von den drei Abteien Einsiedeln, St. Gallen und Reichenau war die erstgenannte vom einheimischen Adel am meisten bevorzugt.


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